Bewegender Festakt / Engelke erhält Ehrenabzeichen vom Land Niedersachsen, den Titel Ehrenstadtbrandmeister und die goldene Ehrennadel der Stadt Barsinghausen / Rücktritt vom Chefposten der Feuerwehr fiel nicht leicht / Weggefährten zollen Dieter Engelke viel Respekt
BARSINGHAUSEN (ta). Selten sind Verabschiedungen und Ehrungen so ergreifend und bewegend, dass die Gäste minutenlang stehend ehrlichen Applaus spenden. Aber der heutige Festakt zur feierlichen Verabschiedung des langjährigen und vor allem verdienten Stadtbrandmeisters, Dieter Engelke, der Ende März seinen Rücktritt aufgrund gesundheitlicher Probleme verkündet hatte, war so ein Anlass. Allen Beteiligten war deutlich anzumerken, dass hier und heute eine Ära der Stadtfeuerwehr zu Ende ging, die maßgeblich von Engelkes Engagement und seinem unermüdlichen Einsatz für das Feuerwehrwesen in Barsinghausen geprägt worden war. Träger des Deutschen Feuerwehrehrenkreuzes in Gold und Silber und der St. Floriansmedaille war Engelke schon – heute sollten noch einige hohe Ehrungen hinzukommen. Bürgermeister Henning Schünhof konnte zahlreiche Vertreter aus Rat und Verwaltung, von den Ortsfeuerwehren und auch Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing in der Aula im Schulzentrum begrüßen. Zudem sorgten Mitglieder der Musikzüge unter der Leitung von Miroslav Michnev und der Spielmannszug der Ortswehr Barsinghausen für eine stimmungsvolle Umrahmung der Veranstaltung.
Karl-Heinz Mensing erinnerte daran, dass Engelke fast ein Vierteljahrhundert als dienstältester Stadtbrandmeister der Region für Barsinghausen gewirkt hatte, sich hohes Ansehen erworben habe und seine Aufgaben mit großer Kompetenz und Verantwortung erfüllt habe. „Du kannst stolz sein, wie du die Barsinghäuser Feuerwehr zukunftsfähig aufgestellt hast.“ Engelke habe die Interessen der Feuerwehren stets konstruktiv im Rat vertreten, dabei auch im Sturm die richtigen Segel gesetzt und zudem die Zahl der Feuerwehrmitgliedszahlen beträchtlich gesteigert, hob Mensing hervor. Die Einstellung Engelkes habe die Krone des Erfolgs ausgemacht, denn als Stadtbrandmeister brauche man Fingerspitzengefühl und Kameradschaft.
Bürgermeister Schünhof betonte, die Beharrlichkeit Engelkes für die Feuerwehr habe nicht zuletzt im Einklang mit den Sicherheitsinteressen der Bürger Barsinghausens gestanden. Großer Verdienst Engelkes sei auch die Ausarbeitung eines Brandschutzplanes gewesen, der folgend die Budgetierung und damit zusammenhängend eine vernünftige Ausstattung der Feuerwehren ermöglicht habe. Dieter Engelke war mit zwölf Jahren auf Drängen seines Bruders Karsten in die Jugendfeuerwehr eingetreten. Im Stadtkommando bekleidete er später über 34 Jahre mehrere Funktionen, darunter als Stadtjugendfeuerwart, als stellvertretender Stadtbrandmeister und schließlich als Stadtbrandmeister.
Engelkes Nachfolger Sascha Krause sagte, insbesondere die Finanzierung der Barsinghäuser Feuerwehren sei Engelke sehr wichtig gewesen. Die Ortsfeuerwehren könnten sich bedanken, denn ohne Engelkes Einsatz gäbe es heute kein festes Feuerwehrbudget. Engelke habe sich vieles zu Herzen genommen und dazu hätten nicht zuletzt die Jugendabteilungen und der Aufbau der Kinderfeuerwehren gezählt. Zudem seien die Mitgliedszahlen der 17 Ortswehren in der Ära Engelke auf über 5000 gestiegen, so Krause. Vom Vorsitzenden des Ordnungs- und Ehrenamtsausschusses, Tilman Kuban, gab es als Präsent nicht nur ein Stück Berliner Mauer, sondern auch Lob für Engelkes „knallhartes Verhandlungsgeschick“. Dabei habe Engelke immer das Ergebnis im Blick gehabt – sein Wort sei quasi Gesetz gewesen. Engelke habe aber auch Brücken gebaut und historische Entscheidungen erwirkt.
Es folgten die feierliche und vom Rat beschlossene Ernennung Engelkes zum Ehrenbrandmeister mit dem Titel Ehrenstadtbrandmeister, die Verleihung der goldenen Ehrennadel der Stadt Barsinghausen, der Eintrag in Goldene Buch der Stadt sowie die Verleihung des silbernen Ehrenabzeichens am Bande vom Land Niedersachsen.
In seiner Dankesrede betonte Dieter Engelke, dass ihm der Rücktritt vom Amt des Stadtbrandmeisters nicht leicht gefallen sei, er blicke nun auf Jahre mit viel Freude, der Lösung von Problemen und das Zusammenspiel mit Menschen zurück, „denen ich mich verbunden fühle“. Er dankte seinen ehemaligen Stellvertretern, seinen Weggefährten bei der Stadt und seinem Arbeitgeber, dem NFV, und dankte dem Stadtkommando der Feuerwehr für das Vertrauen. „Es war mir eine Ehre und Freude. Jede Ortsfeuerwehr ist ein Juwel“, unterstrich Engelke, der einen ganz besonderen Dank noch an seine Ehefrau Klaudia und die ganze Familie richtete. Es folgte minutenlanger Beifall für Engelke und alle Anwesenden erhoben sich von ihren Sitzen.
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