Lebensmittel erfahren durch Corona-Krise mehr Wertschätzung

REGION (red).

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise bewertete Dr. Horst Reinhard, Vorstandsvorsitzende der Edmund-Rehwinkel-Stiftung und Sprecher des Vorstands der Rentenbank, die Ergebnisse einer neuen Studie als aktueller denn je. Supermärkte und Discounter hätten einen enormen Aufmerksamkeitsschub erfahren, aber auch gegenüber Erzeugern und Verarbeitern von Lebensmitteln sei die Wertschätzung der Verbraucher deutlich gestiegen. Die Diskussion um die künftige Rolle der Agrar- und Ernährungswirtschaft kann damit neue Impulse erhalten. In ihrer Studie zur Bedeutung der Strategien des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland für die Landwirtschaft zeigen Prof. Monika Hartmann und Dr. Johannes Simons von der Universität Bonn, dass der LEH als wichtiger Nachfrager auf den Lebensmittelmärkten seinerseits wettbewerbsbedingten Zwängen unterliegt. Sie sehen den Handel und die Bauern nicht als Gegner an. Dass die Ketten bei Molkereiprodukten nicht die Preise „diktieren“, sondern hier wie andere Marktteilnehmer den Vorgaben des Weltmarktes folgen müssen, war eine zentrale Aussage von Prof. Jens Peter Loy von der Universität Kiel, der in seiner Arbeit die Preis- und Kostentransmission bei Butter und Milch entlang der Wertschöpfungskette untersucht hat. Für eine klare und nachprüfbare Begriffsbestimmung von „Regionalität“ plädieren Prof. Christian Kammlott von der Hochschule Trier und Prof. Dirk Schiereck von der Technischen Universität Darmstadt, die für diesen Zweck ein digitales Konzept zur Quantifizierung regionaler Wertschöpfung entwickelt haben. Höhere Anforderungen an die Tierhaltung sind nicht zum Nulltarif zu haben, betonen Dr. Silke Thiele und Prof. Holger Thiele vom Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) in ihrer Untersuchung zu den Zusatzkosten entsprechender Programme.

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