BARSINGHAUSEN (red).
„Ein Streik dient dazu, den Arbeitgeber durch entgangene Arbeitsleistung Einnahmen zu verwehren und somit seine Verhandlungsbereitschaft schnellstmöglich erkennen zu lassen. Seit Tagen gehen die Meldungen über nicht gelehrte Restmüll-, Bio- und Papiertonen durch die Presse. Und was macht Aha? Die berufen sich auf Höhere Gewalt und haben keine Ressourcen zur Nachholung ausgefallener Entleerungsrouten. Das mit der „Höheren Gewalt“ war ein Fehlurteil, weil man nicht die Gesamtumstände zur Auswirkung des Streikes (Lohn- und Betriebsstoffeinsparung) auf die Entleerungsprozedur berücksichtigt hatte. Fakt ist nun mal: Aha macht an Streiktagen Gewinne. Sie behalten von den streikenden Angestellten den Lohn ein und sparen jede Menge Kraftstoff für nicht benutzte Fahrzeuge. Anders ausgedrückt: der Streik beschert Aha ein Einnahmeplus. Je länger der Streik, umso größer die Einsparung von Ausgaben. Dieses nun für ausgefallene Touren einzusetzen und damit allerlei Unannehmlichkeiten wie Rattenbefall u.ä. zu vermeiden, kommt den Verantwortlichen bei Aha nicht in den Sinn. Man beruft sich auf das Fehlurteil der Höheren Gewalt ohne mal objektiv darüber nachzudenken, dass sich ja gerade durch den Streik die finanzielle Situation des Unternehmens positiv entwickelt. Eine gerechtere Lösung wäre die Einführung von „Entleerungschips“ an den Tonnen. Dann würden nur durchgeführte Entleerungen kostenpflichtig sein und die Entsorger würden von ganz allein eine nachträgliche Tour organisieren. Diese Abrechnungsart würde sich eventuell auch auf die Dauer der Streiks auswirken.“
Günther Werner
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