Letzte süße Früchte laden Tiere zur Frischzellenkur ein

REGION (red).

Foto: Helge May

Die Natur bereitet sich auf eine Ruhepause vor. Wo das Herbstlaub noch nicht gefallen ist, treiben Novemberfröste die Blätter von den Bäumen. Das Herbstlaub ist für viele Bodenbewohner eine lebenswichtige Grundlage. Die von grün zu goldgelb verfärbten Lärchennadeln fallen ebenfalls und aus den Fichtenzapfen rieseln die Samen. „Wildfrüchte stehen bei Vögeln nun hoch im Kurs“, weiß Philip Foth, Pressesprecher des NABU Niedersachsen, zu berichten. Begehrt sind neben Vogelbeere, Liguster und Hagebutte auch die Schlehe, deren Früchte nach dem ersten Frost süß schmecken. Viele Vogelarten sind in der kalten Jahreszeit auf ein vielseitiges Beeren- und Früchteangebot angewiesen: Rotkehlchen nutzen 40, Wacholderdrosseln 45 und Buntspechte 17 verschiedene Arten beerentragender Pflanzen zu ihrer Ernährung. „Säugetiere wie Fledermäuse, Siebenschläfer und Igel beginnen spätestens jetzt mit dem Winterschlaf“, so Philip Foth weiter. Andere trotzen dem Winter mit einem dicken Fell: Hirsch und Reh, Fuchs, Marder und Iltis wechseln vom Sommer- zum besser isolierenden Winterfell. Das Hermelin ändert dabei sogar vollständig die Farbe von braun zu weiß. Nur die schwarze Schwanzspitze bleibt in beiden Fellkleidern erhalten. In der Vogelwelt ist auch im Winterhalbjahr ein Kommen und Gehen. In mehreren Wellen verlassen die Kraniche ihre Brutgebiete Richtung Spanien. In einem engen Flugkorridor überfliegen sie Deutschland. In klaren Nächten kann man ihre Zugrufe hören und bei Vollmond die fliegenden Vögel beobachten. In unseren Breiten überwinternde Gäste fliegen aus nördlichen und östlichen Gebieten ein, unter ihnen Saatkrähen, Dohlen, Zwerg- und Gänsesäger, Ringelgänse, Sing- und Zwergschwäne, Bergfinken, Wintergoldhähnchen, Kornweihen, Birkenzeisige und Seidenschwänze.

Foto: Helge May