Letztjährige Dürre vermindert den Rapsanbau

REGION (red).

Einige sonnige und warme Tage vorausgesetzt, wird auf Niedersachsens Feldern schon bald die Rapsblüte einsetzen. „Das fröhliche Gelb leuchtet zwischen dem jungen Grün der Natur sehr auffällig, allerdings fällt die Rapsanbaufläche in diesem Jahr deutlich kleiner aus als in anderen Jahren“ schildert Landvolkvizepräsident Ulrich Löhr. Ursache dafür ist die trockene Witterung des Jahres 2018: „Zur Aussaatzeit im Herbst des vergangenen Jahres waren die Böden so staubtrocken, dass die Saatkörner nicht keimen konnten“, erklärt Löhr. Eine ganze Reihe Landwirte hat sich daher sofort für eine spätere Getreideaussaat entschieden, andere haben die Rapsaussaat durch Getreide ersetzen müssen, weil die Rapskörner nicht gekeimt haben. Mit etwa 75.000 ha Winterraps wächst die Öl- und Eiweißfrucht nun auf einem deutlich kleineren Areal als in anderen Jahren. Die höchste Anbaufläche für Winterraps erreichte Niedersachsen 2013 mit 135.000 ha, danach schwankte die Fläche um einen Wert von 120.000 ha. Alle diejenigen, die sich nun um die Bienen sorgen, kann Jürgen Frühling als Vorsitzender des Landesverbandes Hannoverscher Imker beruhigen: „Wir Imker sorgen für unsere Völker und ermöglichen ihnen jederzeit Zugang zu Trachtpflanzen“. Bei Bedarf bringen die Imkereien ihre Völker zu den Nahrungsquellen in Absprache mit den landwirtschaftlichen Betrieben, dazu gibt es Tipps unter www.meinbienenstand.de.  Als Gemeinschaftsprojekt hat das Bieneninstitut in Celle mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und weiteren Projektpartnern bereits 2017 eine Bestäubungs- und Trachtpflanzenbörse für Niedersachsen initiiert. Von Kräutern über Stauden und Büsche bis zu Bäumen gibt es eine große Pflanzenauswahl, die sich als Bienenweide eignet. Unter dem Menüpunkt Bienen und Bestäubungsleistung listet der Deutsche Imkerbund auf seiner Homepage www.deutscherimkerbund.de viele heimische Pflanzenarten auf, die sich als Trachtpflanzen für Honig- oder Wildbienen eignen und auch Hummeln, Schmetterlinge oder andere Insekten anlocken.

Landwirte legen nach den Vorgaben der EU-Agrarpolitik im Zuge der Greeningauflagen Blühstreifen, Bienenweiden oder Brachen in vielgestaltiger Auswahl zur Biotopverbesserung an. Fast 22.000 ha haben sie allein in Niedersachsen im vergangenen Jahr bei den Agraranträgen dafür ausgewiesen. Dazu kommen nochmals Blühstreifen im Rahmen freiwilliger Kooperationen mit Gemeinden, Landkreisen, Jägerschaft oder im Zuge anderer freiwilliger Verpflichtungen hinzu. Landesweit gibt es viele Initiativen. Nicht nur Landwirte, sondern auch Gartenbesitzer können mit der richtigen Pflanzenauswahl dazu beitragen, dass nicht nur Honigbienen, sondern auch ihren wilden Schwestern sowie viele anderen Insekten immer etwas blüht!

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