STEMMEN (gk).
Das leuchtende Gelb der Rapsfelder prägt derzeit nicht nur das Land am Fuße des Deisters. Es sind in diesem Jahr auffallend viele Felder, auf denen die Ölfrucht heranwächst. Vom Stemmer Berg aus bietet sich ein geradezu berauschender Blick bis zum Kaliberg in Bokeloh; aber auch bis Hannover und bei guter Sicht sogar bis zum Brocken.
Deister Echo wurde eingeladen, sich ein Bild vor Ort zu machen. Auf den 145 Hektar Land, die zum Rittergut Stemmen gehören, wächst in diesem Jahr überwiegend die Ölfrucht heran, die im Herbst ausgesät wurde. „Maximal bis zum 10. September“, betont Jahn Friedrich Freiherr von Rössing. Gemeinsam mit seinem Berufskollegen, Karsten Keese, herrscht Einigkeit darüber, dass mit gebeiztem Saatgut mehr Sicherheit bestanden habe. Nach den Richtlinien der EU müssen die Schädlinge nun mit Spritzmitteln bekämpft werden. Diese könne man derzeit nicht feststellen, jedoch werde mit Vollblütenspritzung, ohne Insektizide, gegen Pilzbefall vorgebeugt.
Die Ölpflanze diene der Ölgewinnung, das unter anderem als Speiseöl Verwendung finde und auch als Biodiesel. Bei der Herstellung von Mischfutter für Schweine sorge das Öl für gute Verdauung. Ein Direktverkauf der Ernte finde selten statt. Meist werde diese in einem neuen Lager in Rethen gelagert und vom freien Landhandel vermarktet.
Bei der Ortsbesichtigung fallen dem Betrachter nicht bearbeitete Flächen auf. Es sind gut fünf Hektar Land, die mit der mehrjährigen Saat „Jägermischung“ bestellt wurden. „Ideal für Blühstreifen und Wildacker“, versichert Karsten Keese. Laut EU-Richtlinien müssen fünf Prozent Brachland eines landwirtschaftlichen Betriebes beachtet werden. Sobald diese Wiesen in voller Blüte stehen ist Deister Echo zu einer weiteren Besichtigung eingeladen. Wir freuen uns schon jetzt darauf.
Fotos: Gerheide Knüttel