LTS zieht Antrag auf Einrichtung eines eigenen Gymnasialzweiges zurück

Verwaltung und Politik hatten zuvor deutlich gemacht, dass die Schülerzahlen an der Oberschule nicht ausreichend seien

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Friedhelm Farin, kommissarischer Schulleiter der LTS

BARSINGHAUSEN (ta). Der Vorstoß der Lisa-Tetzner-Oberschule, der darauf abzielte, einen eigenen Gymnasialzweig für den neunten und zehnten Jahrgang mit einem besonderem Schwerpunkt auf der Berufsorientierung zu etablieren, liegt erst einmal auf Eis. Schon im Vorfeld zur heutigen Sitzung des Schulausschusses hatte die Verwaltung in ihrer Vorlage empfohlen, den Antrag abzulehnen, weil erstens die Entwicklung der Schülerzahlen an der LTS die Einrichtung eines Gymnasialzweiges nicht rechtfertige und zweitens ein Verdrängungswettbewerb zuungunsten der KGS-Goetheschule zu befürchten sei. Diese Haltung der Verwaltung bekräftigte Fachdienstleiter Axel Heyerhorst eingangs des Tagesordnungspunktes erneut. Der kommissarische LTS-Schulleiter, Friedhelm Farin, hielt dagegen, dass sich in den drei Jahren seit der Umwandlung zur Oberschule einiges verändert habe. Die LTS wolle ein speziell auf die berufliche Orientierung ausgerichtetes Gymnasialangebot vorhalten, aber gleichzeitig einen Streit zwischen den Schulen vermeiden. Die Leiterin des KGS-Gymnasialzweiges, Diana Frenkel, konterte, dass die Schülerzahlen an der LTS keineswegs einen eigenen Gymnasialzweig rechtfertigen würden und dass es in Barsinghausen ohnehin schon ein ausgeglichenes Bildungsangebot mit ausreichender Durchlässigkeit gäbe. Auch die Schulleiterin des Hannah-Arendt-Gymnasiums, Silvia Bethe, konnte den Politikern die Einrichtung eines weiteren gymnasialen Angebots in Barsinghausen nicht empfehlen. Außerdem habe das HAG der LTS schon seit Jahren Angebote zur Kooperation gemacht, ohne dass die LTS-Leitung darauf eingegangen sei. FDP-Fraktionsvorsitzender Bernhard Klockow signalisierte klar, dass man den Antrag der LTS ablehnen werde, weil dort die Schülerzahlen weiter rückläufig seien. Gleiches meinte CDU-Fraktionsvorsitzender Gerald Schroth, man müsse vielmehr darauf schauen, dass die große Linie in der Bildung stimme. SPD-Ratsherr Günter Gottschalk schlug vor, die LTS möge ihren Antrag zurückziehen, um Raum für weitere Gespräche zu ermöglichen. Ansonsten drohe eine Ablehnung durch den Ausschuss. Daraufhin zog Friedhelm Farin den Antrag denn auch zurück.

Foto: ta