Männertrauergruppe des ambulanten Hospizdienstes gestaltet Sendung der NDR-Plattenkiste

BARSINGHAUSEN (red).

12-06

Viel zu erzählen gab es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 6. Dezember zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich im Rahmen der diesjährigen Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland – Eine Aktion des NDR für die Hospiz- und Palliativ-Arbeit im Norden“ Jörn Döhnert, Torsten Fischer und Jörg Schlatterer mit Moderatorin Martina Gilica über die neue Trauergruppe  für Männer in Barsinghausen. Seit drei Monaten erst gibt es diese Gruppe vom Hospizverein „Aufgefangen“. Jörg Schlatterer ist im Kirchenvorstand von Barsinghausen und somit quasi der Vermieter der Räumlichkeiten. Im Kirchenvorstand hörte er von der neuen Trauergruppe, zumal auch vor einem Jahr eine Anzeige mit einem entsprechenden Aufruf in der Tageszeitung stand. Diesen Aufruf las auch Jörn Döhnert und wollte gern sich für das Projekt engagieren. Torsten Fischer dagegen leitet seit Jahren Trauergruppen. „Männer trauern anders“, sagt er. Deshalb wurde es erforderlich, eine eigene Gruppe für sie zu gründen. Männer tun sich schwerer mit Gefühlen und dem „Darüber-Sprechen“ als Frauen. Deshalb brauchen sie andere Möglichkeiten, sich auszudrücken. Da Torsten Fischer auch gemischte Gruppen leitet, sieht er häufig mit an, wie sich Männer im Gegensatz zu Frauen eher zurücknehmen und sich zunächst in der Gruppe umsehen, ohne gleich zu reden. Außerdem suchen sie anfangs den Kontakt mehr über ein Einzelgespräch, sind dann aber auch dankbar für den Hinweis auf die neue Gruppe. Ein Teilnehmer, der in beiden Gruppen war, erzählte bereits von den Unterschieden: In einer gemischten Gruppe benannte er weniger Distanz – Frauen neigen sofort dazu, ein Taschentuch zu reichen oder jemanden zu umarmen. Das passiert so spontan in der Männergruppe nicht. Trauer und Tod sind keine „schönen Themen“, doch die Begleitung zurück ins Leben nach dem Tod eines nahen Angehörigen hilft nach schwerer Trauer auch wieder zum Lachen und Fröhlichsein. Die Verstorbenen werden nicht vergessen, aber gelacht werden darf und soll dennoch. Derzeit sitzen die Männer unter sich in der Runde beim Abendessen. Sie berichten von sich, erfahren die Resonanz, können ihre Tränen fließen lassen, sehen die anderen in deren Leid. Es gibt Trost und öffnet „die eine oder andere Tür“, erzählen die Gäste in der Sendung. Die Treffen sind an jedem 3. Dienstag im Monat, immer um 18 Uhr. Eine Ausnahme ist jetzt der 20. Dezember – da geht’s bereits um 16 Uhr los. Wer spenden möchte, um die Benefizaktion und damit auch solche speziellen Trauergruppen zu unterstützen: Empfänger ist der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V., Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE 47 251 205 100 100 100 100.
Foto: privat