Maikundgebung: DGB tritt für ein starkes und soziales Europa und gegen nationale Egoismen ein

Rund 100 Teilnehmer sowie die Landtagsabgeordnete und Ratsvorsitzende Claudia Schüßler als Rednerin konnte der Ortsverband der Gewerkschaft am Tag der Arbeit begrüßen

V.li.: DGB-Vorsitzender Michael Pöllath, die SPD-Landtagsabgeordnete, Claudia Schüßler, sowie Claudia Tiedge von der Gewerkschaft NGG sind die diesjährigen Redner.

BARSINGHAUSEN (ta). Unter dem Motto „Europa – jetzt aber richtig“ stand heute die traditionelle Maikundgebung vom DGB-Ortsverband Barsinghausen, zu dem der Vorsitzende, Michael Pöllath, rund 100 Teilnehmer am Mont-Saint-Aignan-Platz begrüßen konnte. Neben der Hauptrednerin, Claudia Tiedge, von der Gewerkschaft NGG und der Landtagsabgeordneten, Claudia Schüßler, waren auch die IG Metall mit einem Grillstand, die Musiker Stefan Basler sowie die Gruppe „KA:JUNE“ als auch die SPD, die Grünen und das Bündnis „Barsinghausen ist bunt“ mit Ständen vertreten.

Vermisst werde allerdings wieder einmal der Bürgermeister, betonte Pöllath, der den Schwerpunkt seiner Rede der anstehenden Europawahl am 26. Mai widmete. Es sei eine Schicksalswahl, da Rechte und Rechtspopulisten auf der einen Seite Zulauf erhielten, während es eigentlich um die Stärkung Europas gehen müsste. In Deutschland und auch in Barsinghausen sei die AfD keine Alternative, denn diese falle lediglich durch reine Stimmungsmache in den sozialen Medien als durch Politik auf. Positiv sei zwar, dass sich die AfD-Fraktion im Rat gerade selber zerlegt habe, gleichzeitig sei aber durch den Übertritt des ehemaligen AfD-Vorsitzenden Hafemann in die UWG an dieser Stelle mit einem Rechtsruck zu rechnen. Die Stadtverwaltung kritisierte Pöllath in diesem Zusammenhang, dass sie es bis zum heutigen Tag nicht geschafft habe, eine deutliche Stellungnahme zur AfD beziehungsweise zu den Veranstaltungen der Partei im Zechensaal zu veröffentlichen. Demgegenüber stehe das Bündnis „Barsinghausen ist bunt“ für konsolidierte Arbeit gegen Rechts und sei gesellschaftlich breit auf gestellt. Bedauerlich sei auch hier, dass CDU und FDP noch nicht in den Verein eingetreten seien, so Pöllath.

Claudia Schüßler sagte in ihrer Rede, der 1. Mai sei ein besonderer Feiertag, auch weil man insgesamt in Europa noch immer nicht bei guten Arbeitsverhältnissen angekommen sei. Schluss sein müsse mit Lohndumping, gebraucht würden stattdessen ein europäischer Mindestlohn und mehr Mitbestimmung der Arbeitnehmer. Gebraucht werde auch kein Europa der Nationalismen und des Egoismus, sondern ein soziales Europa. Nötig sei zudem, junge Menschen über Auslandsaufenthalte verstärkt für die europäische Idee zu begeistern, forderte Schüßler.

Foto: ta