Mangelnde Durchschlagskraft und Abwehrschwäche brocken dem HVB eine vermeidbare Niederlage ein

BARSINGHAUSEN (red).

Eine Minute vor dem Ende des Oberligaspiels gegen die SG Plesse-Hardenberg kochten die Emotionen auf der Bank des HV Barsinghausen nochmal hoch. Nach einem Foul an Robin Müller forderten die Gastgeber die Rote Karte. Es gab „nur“ zwei Minuten, eine Rolle spielte das beim Stand von 24:27 aber nicht mehr und der letzte Treffer zum 28:24 (13:13)-Endstand war nur noch für die Statistiker. Das Problem der Barsinghäuser war die fehlende Durchschlagskraft im Angriff. In der Schlussviertelstunde brachte der HVB nur noch drei mickrige Törchen zustande. Als obendrein Abwehrchef Hannes Stille in den letzten zehn Minuten verletzt vom Feld musste, bekam auch die bis dahin bombensichere Abwehr Risse und die Niederlage nahm ihren Lauf. „Wir hatten heute keine Rückraum. Ich hätte nicht gedacht, dass uns Julian Frädermann und Lukas Müller so fehlen“, betrieb Trainer Jürgen Löffler Ursachenforschung. Ohne das verletzte Rückraumduo begann das Spiel so, wie es Löffler vermeiden wollte. Der HVB blieb immer wieder im Innenblock hängen und kassierte Kontertore. Beim 1:6 (12.) nahm der HVB-Trainer die frühe Auszeit. Die zeigte Wirkung. Die Mannschaft fing sich im Angriff und die Abwehr wurde zum Bollwerk. Plötzlich liefen die Barsinghäuser die Gegenstöße. Binnen 15 Sekunden trafen Torsten Lippert und Philipp Daseking zur 11:10-Führung (25.). Auch nach Wiederanpfiff blieb es aus Barsinghäuser Sicht ein Spiel der Gegenstöße, denn die seltenen Tore aus dem Positionsangriff fielen nach Einzelaktionen. Dank seiner leidenschaftlichen Abwehr legte der HVB aber bis 21:20 (46.) vor. Als der eingewechselte André Hübner Plesses Torjäger Christian Brandt zwei Würfe abkaufte, kam auf den Rängen zum ersten Mal Stimmung auf. Die Gäste zeigten sich unbeeindruckt und schaukelten nach Brandts Doppelpack zum 23:22 (53.) den Sieg nach Hause. „Ich denke das freie Wochenende tut uns gut. Und dann müssen wir in Braunschweig gewinnen“, sagte Löffler.

HVB: Wiacek, Hübner; Daseking (7/3), Lippert (4), Sonneborn, Moritz (beide 3), Konitz, Schulze Schwering, Robin Müller (alle 2), Wetzker (1), Loh, Stille, Pallein, Jannis Frädermann.