Massiver Rückgang bei den Integrationskursen kann die VHS richtig hart treffen

Durchgeführte Landeskurse sind schon jetzt um 50% gesunken / Höhe der liquiden Mittel ist gestiegen

Verbandsgeschäftsführerin Frauke Voskuhl stellt zusammen mit dem Vorsitzenden des Zweckverbands, Torsten Kölle, die wirtschaftlichen Zahlen der Volkshochschule vor.

BARSINGHAUSEN (ta). Die Geschäftsführung der VHS Calenberger Land hat in der gestrigen Versammlung des Zweckverbandes den Vertretern der Mitgliedskommunen den Jahresabschluss für das vergangene Jahr vorgestellt und schon jetzt auf finanzielle Mindereinnahmen durch zahlenmäßig rückläufige Kurse im Integrationsbereich eingestimmt. Wie Geschäftsführerin Frauke Voskuhl mitteilte, weise die Bilanz für 2018 einen Gewinn in Höhe von 166.000 Euro auf, allerdings sei schon für das laufende Jahr mit geringeren Einnahmen bei den Sprachkursen in Höhe von 160.000 Euro zur rechnen, weil das Land den Etat deutlich zurückgefahren habe. Dieser Trend habe sich aufgrund der sinkenden Flüchtlingszahlen abgezeichnet und könne sich dramatisch auf die Personalsituation der VHS auswirken, so Voskuhl. Im Geschäftsjahr 2018 sind die Einnahmen aus dem Kerngeschäft der Volkshochschule um 50.000 Euro gesunken und die Personalausgaben um 40.000 Euro auf insgesamt 920.000 Euro gestiegen. Im ersten Halbjahr 2019 sei die Zahl der Unterrichtsstunden um 6,5% auf 20.022 Stunden gesunken, gleichzeitig seien auch die Zahlen der Kursteilnehmer mit durchschnittlich bis zu 24 Teilnehmern auf rund 17 gesunken. Im Integrationsbereich sei die Zahl der Kurse von 17 auf 14 gesunken, zusammen mit der geringeren Teilnehmerzahl ergäben sich also Mindereinnahmen. Bei den Landeskursen sei die Zahl in 2019 bislang sogar schon um 50% gesunken. Damit de VHS künftig finanziell nicht in Schieflage gerate, seien neue Projekte, eine Intensivierung der beruflichen Bildungsangebote und die Stärkung des Kernangebotes nötig. Da das bisherige Stammklientel schrumpfe, werde die VHS sich verstärkt um die jüngere Generation kümmern und auch den Fokus mehr auf Wochenendkurse setzen, denn in der Woche seien viele Menschen beruflich zu sehr eingebunden. Bei der Deckung des eigenen Raumbedarfs in den Mitgliedskommunen hoffe man darüber hinaus auf Unterstützung durch die Städte und Gemeinden. Gut gerüstet für die anstehenden Aufgaben sei man hingegen bei der Stärkung des pädagogischen Personals und den Weichenstellungen für das digitale Lehren und Lernen. Einstimmig segnete die Versammlung den Jahresabschluss 2018 ab. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens von Volkshochschulen in Deutschland hat die VHS Geocaching-Aktionen und ein musikalisches Projekt geplant.

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