Maßnahmen für mehr Natur- und Artenschutz verabschiedet: Landvolk und NABU sind zufrieden

„Niedersächsischer Weg“ kommt zu weiteren Ergebnissen

Landvolk-Präsident Holger Hennies

NIEDERSACHSEN (red). In der Vereinbarung zur „Bilanzierung und Umsetzung des landesweiten Biotopverbunds“ werden viele Landschaftselemente benannt, die zur Vernetzung der Biotope beitragen können. Es wurden Kriterien erarbeitet, um ein Biotop zum Verbund zählen zu können. Zudem werden Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung des Biotopverbunds zukünftig gefördert. Das Papier zur „Vor-Ort Gebietsbetreuung“ legt die Aufgaben und Anforderungen für die bereits angekündigten 15 neuen Ökologischen Stationen in Natura 2000-Gebieten fest. Ein erweitertes Beratungsangebot zum Biotop- und Artenschutz für Landwirte wurde ebenfalls entwickelt. „Ich freue mich, dass wir weiter auf diesem guten Niedersächsischen Weg sind“, sagt Umweltminister Olaf Lies. „Nur gemeinsam mit Landwirtschaft und Naturschutz kann Politik wirklich etwas für mehr Artenschutz erreichen. Dies will ich auch noch einmal deutlich in Richtung der Bundesministerinnen formulieren: Wir wollen den Weg weiterhin gemeinsam gehen, der Bund darf uns hier keine Steine in den Weg legen. Gleichwohl darf die Bundesgesetzgebung nicht dazu führen, dass sich andere Bundesländer vor ihrer Verantwortung drücken.“ Gesetzliche Regelungen seien schon im August 2020 im Lenkungskreis erarbeitet worden. Zusätzlich sei im Oktober 2020 eine konsequente Verringerung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel seitens der Allianz beschlossen worden. „Wir arbeiten gerade mit Hochdruck an der Umsetzung unserer vielfältigen Maßnahmen. Davon sollten wir uns gerade jetzt nicht abbringen lassen,“ so Lies. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast zeigte sich zufrieden mit dem Arbeitsfortschritt: „Nach der Einigung der Partner im vergangenen Jahr sind wir in einen intensiven Umsetzungsprozess eingetreten. Wichtige Meilensteine haben wir bereits erreicht, so zum Beispiel die verstärkte Umstellung der landeseigenen Domänen auf ökologischen Landbau und die Einrichtung eines Wildnisgebiets im Solling. Andere Maßnahmen, etwa die Konzipierung von Agrarumweltmaßnahmen zum Moorbodenschutz, befinden sich auf einem guten Weg.“ Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, zum Stand der Verhandlungen: „Es ist noch ein weiter Weg, bis das Artensterben gestoppt werden kann, aber der Niedersächsische Weg zeigt in die richtige Richtung. Nach den beschlossenen Gesetzen im letzten Jahr kommen wir nun Zug um Zug in die Umsetzung und machen wichtige Fortschritte.“ „Das ist ein guter Tag für uns Bauern in Niedersachsen!“, sagt Landvolk-Präsident Holger Hennies. Das Landvolk hat weitere Eckpunkte für den Niedersächsischen Weg mit unterzeichnet. „Wir sind einen großen Schritt vorangekommen“, so Dr. Holger Hennies. „Für uns Bauern ist es wichtig, dass wir damit auch weiter gegen das Aktionsprogramm Insektenschutz (API) argumentieren können. Wir haben heute ganz konkrete Maßnahmen für die Umsetzung des landesweiten Biotopverbundes verabredet. Außerdem besteht nun mehr Klarheit für Bauern und Naturschutz über die Betreuung der 15 ökologischen Stationen in Natura 2000-Gebieten und das erweiterte Beratungsangebot für Landwirte bei den Biotop- und Artenschutzvorgaben. Das ist ein guter Tag für uns Bauern in Niedersachsen! Aber wir können und dürfen uns den erfolgreichen gemeinsamen Weg nicht durch für Niedersachsen ungeeignete pauschale Bundesvorgaben kaputt machen lassen. Dafür werden wir in den nächsten Tagen weiter kämpfen, damit Landwirte, die für den Naturschutz arbeiten, nicht durch Bundesgesetze dafür bestraft werden!“

Foto: Landvolk