Mehlschwalben kehren in ihre Brutquartiere bei der Rosenapotheke zurück

Naturschützerin Hannelore Owens ist begeistert, dass sich das neue Kotbrett unter den Nestern bewährt hat

BARSINGHAUSEN (red). Seit einigen Tagen sind sie wieder da, die Mehlschwalben, die unter der Traufe des Gebäudes der Rosenapotheke in der Hans-Böckler-Straße in Barsinghausen ihr angestammtes Nest haben. „Das im Frühjahr von der Firma Brien Dienstleistungen angebrachte große Kotbrett unter den zwölf natürlichen Nestern stört die Vögel überhaupt nicht. Sie haben freien Anflug, das wussten wir. Aber dennoch ist das für alle Beteiligten ein Erfolg“, berichtet Naturschützerin Hannelore Owens aus Barsinghausen, auf deren Vorschlag das Brett angebracht wurde.

Sie habe die Vögel vor ein paar Tagen dort beobachten können und sei sehr erfreut. Auch Apotheker Klöber, der das Anbringen des Kotbretts beauftragt hatte, sei über das Ergebnis erfreut. „Jetzt kommt unten nichts mehr an“, habe er sich ihr gegenüber geäußert, denn die meisten Nester befinden sich direkt über dem Eingang zur Apotheke und über dem zur benachbarten Arztpraxis. Diese seien nun durch das lange Kotbrett geschützt. Damit sich auf dem Brett keine Tauben ansiedeln, habe die Firma von Frank Brien in weiser Voraussicht das Brett in einem nach innen geneigten Winkel fertigen lassen und angebracht, berichtet Owens. Es sei für sie jedes Jahr erstaunlich, dass die kleinen Vögel ganz bis nach Zentral-, Ost- und sogar Südafrika in ihr Winterquartier fliegen und wieder zurückkehrten. Auf Ihrem Flug müssten sie viele Hindernisse, wie Berge und das Mittelmeer überwältigen. In einschlägigen Kreisen berichte man, dass die Mehlschwalben für die Rückkehr zu ihren Brutgebieten bis zu 800 Kilometer am Tag zurücklegen, erklärt Owens.

„Die 12 Nester an der Rosenapotheke scheinen alle noch intakt zu sein“, sagt sie. „Also können die Vögel nach ihrer anstrengenden Reise ihr angestammtes Nest sofort beziehen. Selbst wenn es beschädigt wäre, kostet die Ausbesserung des alten Nestes deutlich weniger Kraft und Aufwand, als ein neues zu bauen. Die Paare kehren in der Regel zu ihrem alten Nest zurück.“ Um Mehl- oder Rauchschwalben das Ausbessern oder den Neubau von Nestern zu erleichtern, empfiehlt die Naturschützerin das Anlegen von Lehmpfützen (April – Juni), denn gutes Nistmaterial (Lehm) sei nicht immer in der Nähe und oftmals minderwertig. Die Lehmpfützen sollten außer Reichweiter von Katzen und anderen Räubern und nicht mehr als 300 Meter entfernt sein, damit der Lehm auf dem Transport zum Nestbau nicht austrocknet. Habe man nicht viel Platz, reiche auch eine einfache Schale, ein Blumenuntersetzer, der mit Lehm und Wasser gefüllt und regelmäßig nachgefüllt wird. Das Nistmaterial sollte immer feucht gehalten werden. „Das wäre doch ein schönes Projekt für Schulkinder, wie z.B. die Kinder der in der Nähe der Rosenapotheke befindlichen Adolf-Grimme-Schule“, führt Owens abschließend aus. Anleitungen dazu seien in den Internetseiten der Naturschutzverbände zu finden, z.B. unter  www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/schwalbenfreundliches-haus/22147.html

Fotos: Hannelore Owens / ta