„Meinen Frauenparkplatz darf auch ein Mann benutzen“

Zum Internationalen Frauentag hat Ulla Völkner einen Leserbrief geschrieben

BARSINGHAUSEN (red). „Um Gleichberechtigung zu erzielen, reicht es nicht aus, jedes Jahr zum Internationalen Frauentag ein gutklingendes Motto zu wählen und auf die seit jahrzehntelange Schieflage aufmerksam zu machen. Eben weil wir Frauen (Mütter) überwiegend die Kinder erziehen, haben wir  es selbst in der Hand,  keine „Prinzessinnen“ und keine „Paschas“ heranwachsen zu lassen. Wir Frauen (Mütter) haben es selbst in der Hand, die“ Rollenverteilung“  mit der Erziehung zu durchbrechen. Wir fordern Gleichberechtigung, fordern aber auch gleichzeitig Frauenparkplätze, Frauentaxen und Frauenquoten, fordern also „Sonderrechte für Frauen“.  Einerseits reden wir  von „frauen-dominierten Berufen, die schlechter bezahlt werden“, kritisieren aber andererseits, wenn Berufe als „Männerdomäne“ bezeichnet werden. Und auch der Vergleich nach schlechteren „Karrierechancen“ hinkt: Jede berufstätige Frau macht „Karriere“. Oder bedeutet „Karriere“  nur der Vorstandsposten?  Die Frauen, die sich „nur“ für  die Familie/Kinder entscheiden, sind ebenso zu respektieren. Frauen(gruppen) fordern eine gendergerechte Sprache, die löst aber das Problem der Benachteiligung von Frauen nicht.  Ich bin für Gleichberechtigung und gleiche Bezahlung von Frau und Mann für dieselbe Tätigkeit. Ich setze mich auch zukünftig für Gleichberechtigung  ein: Deshalb darf auch ein Mann „meinen“ Frauenparkplatz benutzen.“

Ulla Völkner, Barsinghausen

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