Mit der Reisewelle steigt auch die Gefahr der Schweinepest-Ausbreitung

REGION/NIEDERSACHSEN (red).

Die Warnzeichen stehen auf Rot: Schon seit mehreren Jahren droht die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Bisher ist Deutschland von der Tierseuche verschont worden, aber die Gefahr der Einschleppung, insbesondere durch Ausbrüche in Westpolen ist gestiegen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Wegen der Reisewelle warnen Behörden und Institute jetzt verstärkt vor einem Ausbruch der tödlichen Krankheit, die sowohl Wild- als auch Hausschweine befallen kann. „Ein Einschleppen nach Deutschland hätte nicht nur schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Wild- und Hausschweinebestände, sondern auch für die landwirtschaftliche Schweineproduktion und -vermarktung, weil Deutschland von Handelsrestriktionen betroffen wäre“, sagt Georg Meiners, Vorsitzender des Landvolk-Tierseuchenausschusses. Deshalb ruft er zu besonderer Vorsicht auf, da das – für den Menschen ungefährliche – Virus auch über kontaminierte Lebensmittel, Kleidung und Gegenstände übertragen werden kann. Es ist extrem lang überlebensfähig, auch in Fleischprodukten, wie beispielsweise Salami. Meiners appelliert daher eindringlich: „Reisende sollten kein Essen unsachgemäß an Raststätten oder gar in der Natur entsorgen, denn durch kontaminierte Wurstbrote und dergleichen können sich Wildschweine infizieren.“ Saisonarbeitskräfte und andere Personen, die aus betroffenen Regionen nach Deutschland kommen, sind dringend dazu aufgefordert, keine Lebensmittel nach Deutschland mitzubringen. Aber auch Urlauber, die eine Auslandsreise, insbesondere eine Jagdreise planen, sollten sich dringend über den Tierseuchenstatus informieren, wenn sie Kontakt zu Haus- oder Wildschweinen haben werden. Laut Friedrich-Löffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, verdeutlichen Sprünge der ASP über größere Entfernungen – beispielweise innerhalb Polens, nach Belgien, Ungarn, in die Tschechische Republik – das bestehende Risiko einer Einschleppung nach Deutschland durch menschliches Handeln.

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