Mit Rangern als Ordnungskräfte: Region feilt weiter am Konzept für einen Naturpark Deister

Eindämmung des wilden Mountainbikings und Waldpädagogikzentrum geplant / Machbarkeitsstudie wird ausgeschrieben

DEISTER (red). Die Region Hannover wird in diesem Jahr eine Machbarkeitsstudie bezüglich der „Entwicklungspotenziale des Natur- und Naherholungsraumes Deister“ ausschreiben. Im Rahmen dieser Untersuchung soll auch geprüft werden, ob es möglich und sinnvoll ist, auch den Deister langfristig zu einem Naturpark zu entwickeln, also zu einem für die Erholung vorgesehenen Gebiet, in dem ein nachhaltiger Tourismus angestrebt wird. Gemeinsam mit den Teilnehmenden des Runden Tisches „Mountainbiker im Deister“ ist ein Konzept zur Errichtung und zum Betrieb eines Waldinformationszentrums zu erarbeiten. Gegenstand des Waldinfozentrums soll ein Beratungs-, Bildungs- und Informationsangebot sein, das auch als außerschulischer Lern- und Bildungsort und Anlaufstelle für Naherholende fungieren soll. Angebunden werden könnten auch Projekte zur Entwicklung zu klima­resistenten und naturnahen Waldflächen in Kooperation mit Privatwaldeigentümern. Damit knüpft die Machbarkeitsstudie auch an den von der Regionsversammlung beschlossenen Antrag „Klima in Not“ an. Dort heißt es: „Der Wald als Klimaschutzfaktor soll eine stärkere Stellung bekommen. So soll ein Förderprogramm zum klimafreundlichen Aufforsten von Waldflächen eingerichtet werden. Begleitet werden sollen diese Maßnahmen durch waldökologische Beratungsangebote, die durch die Region Hannover zur Verfügung gestellt werden.“ Ein konkreter Termin für eine etwaige Betriebsaufnahme lässt sich noch nicht nennen, so die Region Hannover. Auch gibt es keine Vorentscheidung über einen Standort für ein Waldinfozentrum. Sicherlich sollte er aber gut mit öffentlichen Nahverkehr und dem Fahrrad erreichbar sein.

Einsatz von Rangern im Deister: Sicherlich werde in einem Gebiet von der Größe des Deisters nicht nur ein Ranger oder eine Rangerin zum Einsatz kommen. Zudem sollen sie neben Bildungsaufgaben auch gemeinsam mit den Ordnungskräften der benachbarten Städte und Gemeinden Ordnungsfunktionen wahrnehmen können. Im Verlauf des letzten halben Jahres haben Workshops mit allen Deister-Akteuren stattgefunden, in denen die Fragestellungen für die Machbarkeitsstudie erarbeitet wurden. Die Kommunen sind in diese Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen zur Machbarkeitsstudie eingebunden. Weiterhin sind Gespräche zwischen Region und den Kommunen und den Ordnungsämtern in den kommenden Wochen geplant.

Illegale Trails der Mountainbiker-Szene: „Der Rückbau von illegalen MB-Trails kann nicht durch die Region Hannover veranlasst werden, dies liegt in den Händen der Waldeigentümer. Als Inhalte der Studie soll eine Nutzungsstruktur sowie Möglichkeiten einer Zonierung mit Steuerungswirkung entwickelt werden. Ziel ist ja gerade eine Vereinbarkeit von Nutzungen. Daher verurteilen wir die neueren massiven Eingriffe durch illegale Anlage von Trails im Deister, auf die aktuell durch die Niedersächsischen Landesforsten wiederholt aufmerksam gemacht wurde. Das Vorgehen ist respektlos und konterkariert den ohnehin schwierigen Versuch eines gemeinsamen Prozesses“, betont die Region Hannover.

Fotos: Daniela Raczynski / ta