Mit Spiel, Spaß und Bewegung für ein wertschätzendes Miteinander

An der Wilhelm-Stedler-Schule steht momentan das Coaching im Rahmen des !Respect-Projekts im Fokus

BARSINGHAUSEN (red). !Respect steht noch bis Ende nächster Woche auf dem Stundenplan der Wilhelm-Stedler-Schule. Bei dem dreiwöchigen Verhaltenscoaching des gleichnamigen Vereins wird ein respektvolles Miteinander geschult, welches von der STIFTUNG Sparda-Bank Hannover, dem Lions Club ‚Deister‘ Calenberger Land sowie dem Rotarischen Gemeindienst Bad Nenndorfgefördert wird. Gewaltexzesse sind an Deutschlands Schulen glücklicherweise die Ausnahme. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem vergangenen Jahr zeigt jedoch, dass sich viele Kinder im Lebensraum Schule nicht sicher fühlen. Demnach beklagten knapp 30 Prozent der Grund­schüler*innen, dort regelmäßig gehänselt, absichtlich gehauen oder ausgegrenzt worden zu sein. Um dem entgegenzuwirken, sollten Kinder früh und altersangemessen sozial-emotio­nale Kompetenzen entwickeln.

Schulung eines respektvollen Umgangs: Der gemeinnützige Verein !Respect stärkt mit seinem Trainingsprogramm zum sozial-emoti­o­nalen Lernen diese Fähigkeiten. Hier lernen Grundschüler*innen spielerisch und mit viel Spaß und Bewegung achtsam mit sich und anderen umzugehen sowie eigene Gefühle wahr­zu­nehmen und ihnen zu vertrauen. Ziel ist es, anderen respektvoll zu begegnen und Konflikte ohne körperliche Gewalt zu lösen. Das !Respect-Training stärkt den Zusammenhalt aller Kinder im Klassenverband und verbessert die Atmosphäre auf dem Pausenhof.

Training und Fortbildung aller am Bildungsprozess Beteiligten: Konflikttrainer Milutin Susnica vom gemeinnützigen Verein !Respect gibt den Kindern der Wilhelm-Stedler-Schule ihr erstes Konflikttraining. In bewe­gungsreichen Unterrichtseinheiten erleben die Schüler*innen jede Menge Spiele zur Förde­rung ihrer Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit. Alle Kinder werden zusammen mit ihren Klassenlehrer*innen im Rahmen der !Respect-Präventionsmaßnahme jeweils in drei Doppelstunden geschult. Neben den Schüler*innen wird auch das gesamte Schulteam in die Schulung mit einbezogen. So kann man gemeinsam sowie einheitlich präventiv und interve­nierend bei Gewalt und Mobbing wirksam werden. Professionelle Coaches wie Susnica führen das !Respect-Konflikttraining in diesem Jahr gleich an drei Barsinghäuser Schulen sowie bundesweit an ca. 50 Schulen durch und tragen dort zu einem besseren Schul- und Lernklima bei. Schulleiterin Kathrin Flade ist froh, dass das Programm erstmalig in der Wilhelm-Stedler-Schule durchgeführt wird: „Wir haben vorher schon eine Stopp-Regel und ‚Wer schlägt, der geht!‘ angewendet, allerdings müssen wir an weiteren Stellschrauben drehen, um ein besse­res Miteinander zu schaffen. Der Trainer Milutin Susnica vermittelt dieses durch einfache Konzentration-, Wahrnehmungs- und Reaktionsübungen sehr gut. Das kann nun auch problemlos und spontan in den Unterricht eingebaut werden.“ Flade hofft, dass ihre Schule es schafft, vieles anzuwenden und zu verankern, damit sich die Kinder langfristig besser konzentrieren und damit auch noch besser lernen können. Schulsozialarbeiterin Regina Thobe gefällt es, dass mit !Respect jemand von außen kommt und neue Impulse setzen kann. „Wir machen schon viel Sozialtraining, aber auch wir können noch viel dazu lernen. Milutin Susnica von !Respect kann die Kinder super einschätzen und sieht sofort, wo die Probleme liegen.“ Herrn Böckler vom Förderverein der Wilhelm-Stedler-Schule ist vor allem wichtig, dass die Schüler*innenfrühzeitig lernen, wie geht man mit Beleidigungen oder körperlicher Gewalt umgeht. Denn in der Grundschule ist negatives Verhalten oft noch nicht so einge­brannt. „Es ist gut, dass die Kinder sehen, wie sie Konfliktsituation gut lösen können – vor allem vor dem Hintergrund, dass an unserer Schule viele Schichten mit unterschiedlichen Werten und Vorerfahrungen zusammenkommen, die auf einen Nenner gebracht werden müssen.“

V.li.: Uwe Stiller (Lions Club ‚Deister‘ Calenberger Land), Herr Böckler (Förderverein der Wilhelm-Stedler-Schule), Regina Thobe (Schulsozialarbeiterin), Milutin Susnica (!Respect-Coach), Kathrin Flade (Schulleiterin) sowie Frau Speckmann (Elternvertreterin).

Foto: privat