Mit vier Millionen Euro wird das Anna-Forcke-Stift zu einem Hospiz umgebaut

Die jetzigen Besitzer, Andrea und Ernst Wildhagen, verkaufen die Immobilie an den Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen

V.li.: Architektin Maria Mevenkamp, Andrea Wildhagen, Architekt Dirk Nolte, Friedhelm Feldkamp, Vorsitzender des Vereins für Gemeindediakonie, Joachim Richter vom Vereinsvorstand, Architekt Sascha Remke und Ernst Wildhagen wollen das Projekt jetzt voranbringen.

BARSINGHAUSEN (ta/red). Nach über dreijähriger Planung ist es uns endlich gelungen, die Finanzierung zur Sanierung des Anna-Forcke-Stiftes in Barsinghausen sicher zu stellen. Damit ist der Weg geebnet, um mit dem Umbau zu einem stationären Hospiz zu beginnen. Der Bedarf an stationären Hospizplätzen in und um die Region Hannover wird nach wie vor hoch eingeschätzt, so dass der Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen e.V. immer an den Plänen festgehalten hat. Der Finanzierungsaufwand für Sanierung einschließlich aller Nebenkosten ist mit vier Millionen Euro kalkuliert.

Der Verein konnte als Partner für die Finanzierung und Betriebsführung des Hospizes in einer noch zu gründenden Gesellschaft die Dachstiftung Diakonie gewinnen, die sich an der Finanzierung mit einem Zuschuss in Höhe von 300.000 € beteiligt und neben dem Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen e.V. als Hauptgesellschafter die Betreibergesellschaft bildet. Mit diesem Zusammenschluss ist ein hoher Kompetenzzugewinn durch einen überregionalen diakonischen Träger mit vielen Einrichtungen in der Alten- und Behindertenhilfe sowie als Ausbildungsträger (u.a. Kästorf in Gifhorn und Stephansstift in Hannover) verbunden. „Einen starken Partner an seiner Seite zu wissen, ist ein gutes Gefühl für die Realisierung eines solchen Projektes. Da kommen gute örtliche Strukturen in Barsinghausen zusammen mit der ökonomischen und inhaltlichen Fachkompetenz eines überregionalen Trägers“, so Friedhelm Feldkamp, Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins für Gemeindediakonie Barsinghausen e.V. Joachim Richter, Vorstand des Vereins für Gemeindediakonie Barsinghausen e.V. fügt hinzu: „Mit der Finanzierungszusage der Dachstiftung Diakonie können wir die Finanzierung der Maßnahme als gesichert ansehen.“ Andrea und Ernst Wildhagen, die im Jahr 2017 das Gebäude und Grundstück gekauft hatten, werden die Immobilie an den Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen e.V. verkaufen. Der Verein führt die Sanierung und den Umbau durch. „Familie Wildhagen wird das Projekt weiterhin begleiten und zwar finanziell als Privatinvestoren sowie aktiv. Ernst Wildhagen übernimmt das Baukostencontrolling sowie die Bauherrenvertretung auf der Baustelle und Andrea Wildhagen bleibt Ansprechpartnerin für die Fördermittel und unterstützt im Bereich Marketing und Kommunikation“, erklärt Joachim Richter. Als leitender Architekt wird Dirk Nolte beauftragt, der bereits die gesamten Vorplanungen durchgeführt hat. Weitere Facharchitekten für Denkmalpflege und energetische Sanierung werden beteiligt, sowie Fachplaner und Statiker. Der Architekt kann jetzt den Bauantrag fertig stellen und einreichen sowie die Ausschreibungen konkretisieren und durchführen. Hier wird sich dann zeigen, ob die eingeplante Finanzreserve ausreichend ist, um die stark angestiegenen Preise im Baugewerbe abfangen zu können. Die Finanzierung ist mit vier Millionen Euro gedeckelt. Damit werden zunächst 10 stationäre Hospizplätze im Hause errichtet und bis zu 7 Kleinstwohnungen im Obergeschoss des Hauses. Diese sollen zunächst für Angehörige zur Verfügung stehen – stellen aber auch eine eventuelle Erweiterung auf 15 stationäre Hospizplätze dar, falls der Bedarf in ein paar Jahren gegeben ist. Feldkamp betont: „Vor allem danken wir dem Ehepaar Wildhagen, die mit Mut und Engagement ein Projekt initiiert und auf den Weg gebracht haben, das weit über ein privates Engagement hinaus geht. Und für die Geduld und den langen Atem, den sie bewiesen haben, um diese lange und komplizierte Planungsphase mit vielen Rückschlägen durchzustehen und immer Vertrauen darauf hatten, dass eine Realisierung möglich ist. Wir freuen uns, dass das Ehepaar Wildhagen weiterhin in dem Projekt mitarbeitet.“ Und Joachim Richter fügt hinzu: „Über weitere Unterstützer und Ideengeber freuen wir uns sehr. Bitte sprechen Sie mich an.“ Ein ausführlicher Bericht zu den weiteren Planungen folgt in den kommenden Tagen.

Foto: ta