Moorschutz: BUND-Vorsitzender Frank Roth fordert zum Verzicht von torfhaltiger Blumenerde auf

BARSINGHAUSEN (red).

Das Angebot in Barsinghäuser Baumärkten, Supermärkten und Billigdiscountern besteht zu 90% aus Torferden. Diese enthalten meist 50% Torf, der als besonders wichtig für das Pflanzenleben auf den Säcken beworben wird. Die Preise für 40l Torferde beginnen bei 1,59 € und 7,50€ für 5 Sack beim größten und billigsten Anbieter „Jawoll“ und gehen bis zu etwa 10€ bei „OBI“. Torffreie Erden gibt es bei „Jawoll“ für 7,99€ / 60l und 3 Sack davon für 20€; für  11,94€ / 40l bei „OBI“ und 8,95€ / 45l in der Gärtnerei „Ertingshausen“. Aber: Die Nachfrage ist sehr gering, wird berichtet. So ist beim größten Anbieter „Jawoll“ auffällig, dass der Stapel „torffrei“ kaum geringer geworden ist innerhalb von drei Wochen, während die Billigangebote mit Torf wohl fast täglich durch neue Palettenware ergänzt werden. Das „besondere“ Angebot bei „Jawoll“: 70l reiner Torf für 3,99€ vom Torfwerk Wessels in Surwold (Emsland), im Preis heruntergesetzt, wird aber auch nicht viel gekauft. Glücklicherweise könnte man sagen, aber der Torf in den Säcken kommt bei Nichtverkauf leider nicht wieder zurück ins Moor ….. und es liegen noch etwa hundert Säcke a`70l! Ein erstes Fazit unserer kleinen Recherche: Ungerührt von der Artenschutz- und Klimaproblematik ziehen Kleingärtner die Billigware mit Torf vor! Jedes Jahr verschlingt der deutsche Gartenbau acht Millionen Kubikmeter Torf. Ein Fünftel davon verbrauchen HobbygärtnerInnen, meist in Form von Gartenerde! Gefordert sind die Hersteller, Torf durch alternative Produkte, wie beispielsweise durch Holzfasern, Kokosfaser o.ä. in Komposterden zu ersetzen. Händler sollten verstärkt Werbung für torffreie Erden machen und Torf  in Säcken überhaupt nicht mehr anbieten. Wem der Schutz der Moore am Herzen liegt, der kann auf torfhaltige Erden verzichten: Der hohe Torfverbrauch gerade durch die Hobbygärtnerei ist nicht mehr zeitgemäß. Inzwischen gibt es torffreie Erden, mit denen sich ebenso gute Ergebnisse erzielen lassen. Das schont die Moore und ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Und das nicht nur in Norddeutschland, sondern auch im Baltikum – speziell in Litauen – wo auch für unsere Kleingärten intakte Moore in großem Stil abgeräumt werden! Der BUND/OG Barsinghausen wird am 17. Juni ein Praxis-Seminar zur Eigen-Herstellung einer hochwertigen Komposterde durchführen und damit eine der möglichen Alternativen aufzeigen. Die detaillierte Ankündigung wird noch erfolgen. In Kooperation mit „aha“ werden wir im kommenden Jahr auch die ökologisch einwandfreie „Hannoversche Blumen- und Pflanzerde“  im Rahmen der Tomatenbörse anbieten.