NABU fordert Konsequenzen nach dem Hochwasser

NIEDERSACHSEN (red).

Der NABU fordert, Lehren aus der Hochwasser-Katastrophe zu ziehen und die weitere ungebremste Versiegelung von Böden zu stoppen, mehr Retentionsflächen zu schaffen und Waldflächen mit hohem Wasserspeichervolumen nicht abzuholzen. „Seit den letzten großen Hochwasserereignissen ist zwar schon einiges passiert: Deiche wurden errichtet oder ertüchtigt und Retentionsräume wurden geschaffen,“ stellt Gerhard Busmann, Vorsitzender des NABU-Regionalverband Emsland/ Grafschaft Bentheim fest. „Doch wie wir nun sehen mussten, sind die Bemühungen noch nicht ausreichend, um dem Klimawandel und den damit verbundenen Witterungsextremen zu begegnen“, so der Umweltschützer. Außerdem seien in den vergangenen Jahren noch riesige Flächen außerhalb der gesetzlichen Überschwemmungsgebiete für Bauvorhaben ausgewiesen und versiegelt worden, die nicht nur kein Wasser mehr aufnehmen können, sondern selbst Regenwasser ableiten und so die Situation noch verschärfen.

„Nun ist jede Kommune aufgerufen, ihre aktuellen Planungen zu überdenken und alles zu tun, um Versiegelungen zu vermeiden, mehr Retentionsflächen zu schaffen und Wälder, die ein hohes Wasserspeichervolumen besitzen, zu erhalten,“ so Busmann. „Das betrifft in besonderem Maß auch die aktuellen Planungen von Windenergieanlagen in Waldflächen. Und auch Projekte wie der geplante vierstreifigen Ausbau der E233, der zu über 600 ha mehr versiegelter Fläche, Verlust an Gehölzen, nachweislich mehr Verkehr und damit zu einer Klimabelastung führt, müssen gestoppt werden.“ Auch jeder einzelne Hausbesitzer könne dazu beitragen, die Hochwassergefahr zu verringern, indem er seinen Garten mit naturnahen Staudenpflanzungen statt mit Schotterbeeten versieht und anfallendes Regenwasser direkt auf dem Grundstück versickert, appelliert der NABU.

Text: NABU / Archivfoto: Köm