NABU fordert: Nach 2030 keine neuen Verbrenner mehr zulassen

Vom „Autogipfel“ werden verbindliche Schritte erwartet

Foto: Helge May

DEUTSCHLAND/NIEDERSACHSEN (red). Gestern traf sich die Bundesregierung mit den deutschen Autoherstellern zum sogenannten Autogipfel. Dazu teilt der NABU mit: „Der Verkehr droht immer mehr zum großen Hindernis im Klimaschutz zu werden: Auch wenn das für 2020 gesteckte Ziel, eine Million E-Autos auf die Straße zu bringen inzwischen erreicht ist, sinken die Emissionszahlen des Verkehrs nicht. Etwa ein Drittel aller CO2-Emissionen der EU stammt aus dem Verkehr. Pkws allein verursachen zwölf Prozent aller CO2-Emissionen EU-weit. Die EU-Kommission hat im Rahmen ihres „Fit for 55“-Paket folgerichtig angekündigt, keine neuen Verbrenner ab 2035 mehr zulassen zu wollen. Doch es muss noch frühzeitiger gehandelt werden: Der NABU fordert die Bundesregierung auf, sich auf dem Autogipfel dafür einzusetzen, nach 2030 keine weiteren Verbrennungsmotoren mehr zuzulassen. Wenn entsprechend der neuen Klimaziele bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 65 Prozent gemindert werden sollen, muss der Verkehr ab heute einen größeren Beitrag liefern. Die Politik muss der Automobilindustrie verpflichtende Reduktionsziele setzen, die die neuen Zahlen berücksichtigen. Die Ankündigungen deutscher Hersteller, in den 2030er Jahren auf E-Mobilität umzusteigen, kommen zu spät und sind nicht rechtlich verbindlich. Nur ein staatlich festgelegtes Ziel verschafft der deutschen Industrie die notwendige Planungssicherheit, sich auf E-Mobilität umzustellen. Gerade bei den Zulieferern, die Teile für den Verbrennungsmotor liefern, wird es massive Umbrüche geben. Ihnen verschafft ein Datum, das ein Ende der Zulassungen für Verbrennungsmotoren festlegt, die notwendige Perspektive, um die Transformation anzugehen. Neben dem Auslaufen der Neuzulassungen für Verbrenner fordern wir ein Ende der Förderung für Plug-in-Hybride. Seit Jahren verfolgen wir den Trend zu immer größeren und schweren Fahrzeugmodellen, die nun vermehrt als Plug-in-Variante angeboten werden. Häufig werden diese als Dienstwagen ausschließlich im Verbrennermodus gefahren und erhöhen so die Emissionen, anstatt sie zu senken. Sie zu staatlich zu fördern, bedeutet Geld der öffentlichen Hand für Klimaschäden anstatt für Klimaschutz. Zudem brauchen wir für batterieelektrische Fahrzeuge Effizienzstandards, da erneuerbarer Strom auch langfristig ein kostbares Gut sein wird.“

Foto: Helge May