NABU mahnt zum heutigen Tag des Artenschutzes Handlungsbedarf an

REGION (red).

Vor 50 Jahren, am 3. März 1973, wurde das Washingtoner Artenschutzabkommen unterzeichnet. Anlässlich des Tags des Artenschutzes appelliert der NABU an Politik und Gesellschaft, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen. „Neben der Klimakatastrophe ist das fortschreitende Artensterben die größte Krise der Menschheitsgeschichte. Unser aller Ziel muss es sein, beiden Krisen entgegenzuwirken und so den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu sichern. Klimaschutz und Artenschutz müssen dabei zusammen gedacht und der Klimaschutz darf nicht auf Kosten des Artenschutzes betrieben werden, so wie es aktuell bei verschiedenen Vorhaben im Rahmen der Energiekrise passiert“, betont Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. Das Artensterben sei nicht mehr nur abstrakt, so der NABU-Landesvorsitzende, sondern mache sich mittlerweile auf verschiedene Art und Weise bemerkbar: Aufgrund des Insektensterbens fehle es zum Beispiel an Nahrung für viele (Jung-)Vögel, die dann verhungerten. „Unsere Teller werden leer bleiben, wenn mangels bestäubender Insekten die Ernte ausbleibt“, mahnte Buschmann.

Trotz beträchtlicher Erfolge ist noch viel zu tun: Auf politischer Ebene konnte der NABU Niedersachsen bereits einiges für den Artenschutz erwirken. Aus dem Volksbegehren unter Mitinitiative des NABU Niedersachsen ist der Niedersächsische Weg hervorgegangen – eine Vereinbarung zwischen Landesregierung, Landwirtschaft- und Umweltverbänden, welche die Akteure verpflichtet, konkrete Maßnahmen für einen verbesserten Arten-, Natur-, und Gewässerschutz umzusetzen. „Trotz zahlreicher Erfolge besteht jedoch weiterhin enormer Handlungsbedarf, um den Artenschutz im Land voranzutreiben. Um unsere heimischen Arten zu schützen und zu fördern, sind der Erhalt und Ausbau von geeigneten Lebens- und Rückzugsräumen sowie ausreichend Nahrung essenziell. Dafür müssen unter anderem die Landbewirtschaftung naturverträglich gestaltet werden, Wälder weitgehend unangetastet bleiben und die Energiewende zwingend unter Berücksichtigung des Artenschutzes stattfinden. Aber auch vor der eigenen Haustür kann jede und jeder mit einem naturnah gestalteten Garten oder einem blühenden Balkon einen Beitrag zum Schutz unserer Arten leisten“, bekräftigt Buschmann.

Text: NABU / Foto: ta