NABU porträtiert die wilden Pferde von Barsinghausen

Serie über heimische Tiere im Deister Echo

BARSINGHAUSEN (red). Auch in Barsinghausen gibt es wilde Pferde. Allerdings nur im sehr kleinen Format. Gemeint ist das Grüne Heupferd bzw. Große Heupferd, das der NABU heute in seinem 15. Wildtierportrait vorstellt.

Das Grüne Heupferd gehört zu den Laubheuschrecken. Es ist das größte von den in Deutschland vorkommenden Heupferden. Voll entwickelte Grüne Heupferde erreichen Größen von drei bis 3,5 Zentimeter (Männchen) und 3,5 bis 4,2 Zentimeter (Weibchen). Die Heupferde sind mit Ausnahme eines braunen Rückenstreifens komplett grün gefärbt.

Das Weibchen ist auch gut an dem ca. drei Zentimeter großen Legestachel zu erkennen. Mit ihm legt es bis zu 600 Eier auf den Boden. Frühestens nach zwei Jahren (maximal sind es fünf Jahre) schlüpfen dann ab Ende April kleine Larven. Hierbei besteht immer die Gefahr der Austrocknung in den Folgesommern bis zum Schlupf. Die Larven entwickeln sich dann innerhalb von zwei bis drei Monaten zu voll entwickelten Tieren. Dabei durchlaufen sie sieben Entwicklungsstadien. Bei den abgebildeten Tieren handelt es sich meist um Larven. Zu erkennen sind sie an den kurzen Flügeln. Auf dem folgenden Foto ist ein voll entwickeltes Tier mit langen Flügeln abgebildet.

Das Grüne Heupferd ist sehr häufig und weit verbreitet, teils bis in die Innenstädte. Bevorzugt lebt es auf sonnigen Wiesen, Weg- und Ackerrändern. Intensiv genutzte Wiesen meidet es aber meistens.

Der Name Heupferd hat übrigens nichts mit seinem Fressverhalten zu tun. Die bevorzugte Nahrung bilden Blattläuse, Käferlarven, Fliegen, Mücken und kleine Heuschrecken. Selbst Kannibalismus ist bekannt. Nur selten fressen sie an weichen Pflanzenteilen. Wer sie bei sich im Garten haben möchte, muss eigentlich nur eine Fläche mit Wildkräutern und Gräsern hochwachsen lassen (ca. 30 cm). Irgendwann siedeln sich die Grünen Heupferde dort dann an.

Fotos: Wilhelm Böhm / Andreas Winneg / Karl Närmann / Text: Andreas Winneg