NABU-Serie im Deister Echo: Heute wird der Distelfink vorgestellt

BARSINGHAUSEN (red).

Im vierten Teil der Barsinghäuser Wildtierportraits widmen wir uns dem Stieglitz (Distelfink), der noch relativ häufig in Barsinghausen zu sehen ist. Der Stieglitz ist ein sehr farbenfroher Vogel. Männchen und Weibchen sind sich sehr ähnlich und nur durch die rote Gesichtsmaske zu unterscheiden. Beim Weibchen geht sie nur bis zur Augenmitte und beim Männchen bis zum Augenrand. Der Stieglitz ist fast reiner Vegetarier. Selten nimmt er zur Aufzucht der Jungen Insekten, dann aber hauptsächlich Blattläuse. Die Hauptnahrung sind aber Samen aller Art. Die Samen von Kratzdisteln, Karden und anderen Korbblütlern werden bevorzugt. Insgesamt hat er ein sehr breites Nahrungsspektrum. Über 150 Pflanzen stehen auf seinem „Speisezettel“.

Als Nistplatz wählt der Stieglitz meist den höheren Bereich der Bäume aus. Dadurch ist er zur Brutzeit auch seltener zu beobachten. Er ist in naturnahen Gärten und in offenen, baumreichen Gebieten zu finden. Die Jungen sind  ca. sechs Wochen nach der Eiablage selbständig. Die adulten Vögel beginnen danach mit einer zweiten Brut. Der Stieglitz ist ein sogenannter Standvogel und in Barsinghausen ganzjährig zu sehen. Im Winter sieht man ihn zusammen mit Grünfinken und Bluthänflingen in Schwärmen in der Feldmark.

In Barsinghausen ist er noch häufig vertreten. Die Anzahl der Brutpaare sollte sich im unteren dreistelligen Bereich bewegen. In Gesamtniedersachsen ist er in der Vorwarnstufe zur Roten Liste aufgeführt. Das bedeutet, dass es in den letzten Jahren zu einem merklichen Rückgang der Population gekommen ist, aber noch keine Gefährdung vorliegt.

Fotos: Wilhelm Böhm / Karl Närmann / Text: Andreas Winneg