NABU-Serie im Deister Echo stellt heute das Sechsfleck-Widderchen vor

Barsinghausens Tierwelt im Porträt

BARSINGHAUSEN (red). Im heutigen zehnten Artenportrait der Barsinghäuser Tierwelt stellt der NABU das Sechsfleck-Widderchen, auch „Blutströpfchen“ genannt, vor.

Das Sechsfleck-Widderchen gehört zu den Nachtfaltern, ist aber trotzdem tagaktiv. Anhand seiner sechs blutroten Flecken auf jeden seiner beiden Vorderflügel ist er gut zu erkennen. Daher auch der umgangssprachliche Name „Blutströpfchen“. Die Hinterflügel sind fast komplett rot gefärbt. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 38 Millimeter. Diese kontrastreiche Zeichnung schützt das Widderchen vor Fressfeinden, da es ihnen signalisiert, dass Gift im Spiel ist. Bei dem Gift handelt es sich um Blausäure, welches in allen Entwicklungsstadien des Widderchens festgestellt wurde.

Die Falter saugen am liebsten an lila blühenden Pflanzen. Auf den Fotos sind es Dost und Ackerkratzdistel. Aber auch gelb blühende Pflanzen werden angeflogen. Für die Raupen wiederum ist der Hornklee meist die wichtigste Futterpflanze – Kronwicke gibt es hier nicht.

Die Falter fliegen von Juli bis September. Lebensraum sind Wiesen, Brachen, Wald- und Wegränder, sofern geeignete Raupenfutterpflanzen vorhanden sind.

In Barsinghausen ist der Falter sehr selten. Der NABU kennt derzeit nur ein Vorkommen im Bereich Kirchdorf, in dem auch alle Aufnahmen entstanden sind. Auf der Roten Liste der Schmetterlinge Niedersachsens ist die Art als gefährdet eingestuft. Rückgangsursache ist der Verlust von artenreichem Grünland und vielfältigen Wegrändern, bedingt durch den Nutzungswandel in der Landwirtschaft, zu hohe Einträge von Stickstoff und Pflanzenschutzmitteln sowie durch eine nicht sachgerechte Pflege der Wegränder. Auf den vom NABU in Barsinghausen betreuten Wiesen wachsen inzwischen wieder größere Hornklee-Bestände, was hoffentlich zur Vermehrung dieses schönen Falters beiträgt.

Fotos: Karl Närmann / Wilhelm Böhm / Andreas Winneg / Text: Andreas Winneg