NABU stellt Barsinghausens Tierwelt vor: Das „Landkärtchen“ ist Insekt des Jahres

BARSINGHAUSEN (red).

Im fünften Teil der NABU-Serie über die Barsinghäuser Tierwelt wird heute das Insekt des Jahres, das Landkärtchen, vorgestellt. Das Landkärtchen hat eine Spannweite von drei bis vier Zentimeter und gehört aufgrund seiner Entwicklung zu den interessantesten Schmetterlingen. Es fliegt in zwei Generationen und bildet dabei verschiedene Farbvarianten aus. Die erste Generation kann man von Mitte April bis Mitte Juni beobachten. Sie verfügen über eine leuchtend braunorange Grundfärbung.

Die zweite Generation schlüpft ab Anfang Juli und fliegt bis Ende August. Ihre Grundfarbe ist schwarz mit weißen Streifen. Die zweite Generation kann auch wesentlich häufiger beobachtet werden, da viele Puppen der Frühlingsgeneration den Winter nicht überstehen. Eine weitere Besonderheit ist die Eiablage des Falters. Es ist die einzige Art in Deutschland, die ihre Eier in einer Art Türmchen verklebt. Diese Türmchen setzt der Falter an die Unterseite von Brennnesseln.

Den deutschen Namen Landkärtchen bekam der Falter wegen seiner Flügelunterseiten. Diese ähneln einer Landkarte. Weibchen und Männchen unterscheiden sich nicht.

Die Grundfarbe der Raupen ist schwarz mit vielen feinen weißen Flecken. Sie haben am ganzen Körper verzweigte Dornen. Das Landkärtchen kann man in Barsinghausen überall dort beobachten, wo es feuchte Hochstaudenfluren in lichten Wäldern oder Waldrändern gibt. Dabei muss immer die Brennnessel als Raupenfutterpflanze vorhanden sein. Ab und an kommen sie auch in den Garten, wenn blühende Stauden vorhanden sind. An lichten Waldwegen sind sie oft an Ackerkratzdistel und Wasserdost zu sehen, zum Beispiel in der Munzeler Mark.

Fotos: Olaf von Drachenfels, Wilhelm Böhm, Andreas Winneg / Text: Andreas Winneg