Hinsichtlich der Etablierung von Ansitzstangen für Bussarde auf dem Gelände des „Ökokontos Eckerde“ ist ein Streit entbrannt
ECKERDE (red). „Die Sitzstangen für Bussarde sind keine Gefahr für Wiesenvögel“, sagt die Vorsitzende vom NABU Barsinghausen, Elke Steinhoff. „Der NABU hat Greifvogelsitzstangen auf den Wiesen des Ökokontos in Eckerde aufgestellt, Frau Hannelore Owens hat diese Aktion kritisiert mit dem Argument, dass dadurch die Kiebitze und andere Wiesenvögel gefährdet oder vertrieben würden. Die Kritik von Frau Owens ist unangemessen, weil fachlich falsch. Die Wiesen in Eckerde sind viel zu trocken, um für Kiebitz und andere Limikolen geeignet zu sein. Das Wiesengebiet wurde von Anfang an durch die umfangreichen Gehölzkulissen so gestaltet, dass es nicht den weiten, offenen Charakter aufweist, den der Kiebitz bevorzugt. Daher wurden hier weder der Kiebitz noch andere Limikolen jemals gesichtet. Die Wiesen sind durch massenhafte Vermehrung von Feldmäusen stark geschädigt. Die Sitzstangen sollen dem Mäusebussard, einem Ansatzjäger, die Jagd auf Kleinsäuger erleichtern, die er dort am Boden findet. Früher wurden Mäusebussarde rücksichtslos verfolgt, weil man meinte, sie seien an der Ausrottung bedrohter Arten beteiligt, das hat sich aber längst als falsch herausgestellt. Rebhuhn, Kiebitz und andere Singvögel sind allenfalls durch Sperber oder Habicht bedroht, die als Überraschungsjäger ihre Beute im Flug erschlagen. Die Ansitzstangen stehen übrigens im freien Feld. Durch die zwei- bis dreifache Mahd pro Jahr ist leider auch die Brutwahrscheinlichkeit bodenbrütender Vögel hier sehr gering“, so die NABU-Vorsitzende.
Foto: Hannelore Owens