Nach 20 Jahren als Fraktionsvorsitzende der Grünen verzichtet Ulrike Westphal auf eine erneute Kandidatur

Zur letzten Fraktionssitzung der alten Wahlperiode würdigten Bürgermeister Marc Lahmann und Ratsvorsitzender Bernd Gronenberg die große Sachkompetenz Westphals

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Bürgermeister Marc Lahmann (li.) und Ratsvorsitzender Bernd Gronenberg gratulieren Ulrike Westphal.

BARSINGHAUSEN (ta). Seit dem 1. November 1996 bis heute war Ulrike Westphal das prägende Gesicht der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Aus beruflichen Gründen verzichtet die 53-jährige Politikerin auf eine erneute Kandidatur für das Amt, bleibt aber dem Rat als Mandatsträgerin auch weiterhin erhalten. Im Rahmen der letzten Fraktionssitzung der Grünen der alten Wahlperiode, zu der auch Bürgermeister Marc Lahmann und Ratsvorsitzender Bernd Gronenberg in die Parteizentrale gekommen waren, ließ Westphal die wichtigsten Stationen und Themen in den vergangenen zwei Jahrzehnten noch einmal Revue passieren. Einst aus der autonomen feministischen Frauenbewegung kommend, sei es richtig gewesen, sich politisch zu engagieren, wenngleich die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ratsarbeit auch stets mit Anstrengung verbunden gewesen sei, bekannte Westphal. Zu den wichtigsten Themen in den letzten 20 Jahren hätten die umstrittene Entlastungsstraße, die Verschuldung der Stadt, die Schließung des Freibades an der Wilhelm-Heß-Straße, die Innenstadtsanierung und natürlich die Haushaltskonsolidierung gehört. Zudem erinnerte sie an den Verkauf des ehemaligen Jugendzentrums und daran, dass inzwischen die Jugendarbeit in Barsinghausen „den Bach runtergegangen“ sei. Von ihren Fraktionskollegen sei sie immer toll unterstützt worden, dankte Westphal, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Verschuldung der Stadt zu stoppen und den Frauenanteil bei den Grünen weiter zu steigern. Bürgermeister Lahmann würdigte Westphals ehrenamtliche politische Arbeit als Fraktionsvorsitzende und für das Gemeinwohl: „Wir brauchen solche Menschen, die sich für die Demokratie einsetzen.“ Auch Lahmann stufte die Haushaltskonsolidierung als Beitrag für mehr Generationengerechtigkeit ein. Das als Politikerin zu vermitteln, sei in den vergangenen Jahren sicherlich „nicht vergnügungssteuerpflichtig“ gewesen, so der Verwaltungschef, der zudem die hohe Sachkompetenz Westphals hervorhob und einen Nussknacker als Präsent überreichte. Ein Geschenk hatte auch Bernd Gronenberg mitgebracht. Er lobte, dass Westphal ihre Positionen immer mit viel Nachhaltigkeit vertreten und eine gehaltvolle Ratsarbeit mit viel Fachwissen geleistet habe. Ein ganz besonderes Präsent hatte zudem der scheidende Ratsherr der Grünen, Andreas Hartig, nämlich zwei sogenannte Orpington-Hühner. Heute Abend kommt dann noch die neue Ratsfraktion der Grünen zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Neben der Festlegung von inhaltlichen Positionen für die künftige Ratsarbeit wird auch eine neue Vorsitzende oder ein neuer Vorsitzender der Fraktion gewählt.

Foto: ta