„Nach der Dürre ist vor der Dürre“: Landwirte rechnen mit geringen Erträgen bei der Getreideernte

REGION (red).

„Die Sonne hat den Ertrag weggebrannt“. Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke wählt ein drastisches Bild, um die Ernteerwartungen der niedersächsischen Bauern zu schildern. Bis zu der Hitzewelle Ende Juni war von einem durchschnittlichen Ergebnis ausgegangen worden, doch diese Erwartungen müssen nach einer Umfrage zur Getreiderundfahrt des Landvolkes Niedersachsen nun nach unten reduziert werden. Der Verband lotet zu Beginn der Getreideernte die Marktchancen im Austausch mit Landhandel, Genossenschaften und Verarbeitungsunternehmen aus, in diesem Jahr in Bohmte im Osnabrücker Land. „Nach der Dürre ist vor der Dürre“, fasst Karl-Friedrich Meyer als Vorsitzender im Getreideausschuss zusammen, die Wasservorräte im Boden seien aufgebraucht. Sollte die Witterung der kommenden Tage und Wochen weiter durch ein so ein starkes Regendefizit wie bisher geprägt sein, müssen die Getreidebauern ihre Ertragserwartungen deutlich nach unten korrigieren. Die Ernte der Wintergerste startete so früh wie selten zuvor und geht bereits in den Endspurt. „Man kann jeden Bodenpunkt erkennen und jeden Millimeter nachvollziehen“, beschreibt Meyer das stark schwankende Ertragsniveau. Mit einem Anbauumfang von 160.000 ha hat die Wintergerste wieder ein normales Level erreicht, Winterweizen nimmt mit 400.000 ha rund die Hälfte der gesamten Getreidefläche Niedersachsens mit einem Umfang von gut 800.000 ha ein.

Foto: Pascal Sturde