Als Bürgermeisterin will die Grünen-Kandidatin unter anderem verbindliche Standards beim Klima- und Umweltschutz einführen
BARSINGHAUSEN (ta). Etwas länger als eine Stunde dauerte heute Abend die Wahlversammlung der Grünen, bei der Nadin Quest offiziell zur Kandidatin für die Bürgermeisterwahl am 1. November gewählt wurde. 19 der insgesamt 49 Mitglieder nahmen teil und das Votum fiel am Ende einstimmig aus. Die Aufbruchstimmung in der Partei konnte auch nicht durch einen leichten Regenschauer eingetrübt werden. Quest stehe für einen Wandel in Barsinghausen, betonte die Vorsitzende, Sabine Freitag. Um den Anwesenden einen Eindruck von sich und ihrer Kandidatur zu verschaffen, hatte die Kandidatin vorab ihre Zielsetzungen umrissen. Seit zweieinhalb Jahren ist Quest Fachdienstleiterin bei der Stadt für die Bereiche Schule, Sport und Kultur. In Barsinghausen habe es noch nie eine Bürgermeisterin gegeben, es werde Zeit im 21. Jahrhundert anzukommen. Die Stadt habe viel Potential und es gäbe viele Aufgaben – und genau darauf habe sie „Bock“. Nötig für eine erfolgreiche Amtsführung als Verwaltungschefin sei zum einen die Zuarbeit aus dem Rathaus und ein gutes Verhältnis zum Rat der Stadt. Quest unterstrich: „30890 mit seinen 18 Ortsteilen kann mehr.“ Momentan sei die Verwaltung sehr männlich geprägt, hier gelte es mehr für die Belange der Frauen zu tun. Einsetzen wolle sie sich dafür, dass jedes Kind einen Betreuungsplatz erhalte, dass das Rathaus allen Bürgern offen stehe und den negativen Touch des Amtes verliere und dass der Klima- und Umweltschutz mit verbindlichen Standards zu einer Selbstverständlichkeit in der Deisterstadt werde. In Aussicht stellte Quest auch ein breit gefächertes Beratungsangebot sowie die Installation eines Jugendparlaments, denn die Jugend sei die Zukunft und müsse besser beteiligt werden. Im Blick haben werde sie aber auch die Senioren und Familien; sie wolle die Menschen mitnehmen in eine neue Zukunft und hierfür nicht nur in der Wahlkampfzeit viele Gespräche führen. Autofahren werde mit einer grünen Bürgermeisterin natürlich in Barsinghausen weiterhin erlaubt sein, gleichwohl gelte es, den Umstieg auf das Fahrrad und den ÖPNV zu organisieren. Kinder müssten mit dem Rad sicher zur Schule gelangen können und für die Schulen selber müsse ein Gesamtsanierungskonzept her. Auf die Frage nach dem maroden Zustand der Stoppstraße antwortete Quest, hier sollten Gespräche mit dem Land Niedersachsen geführt und gemeinsam Lösungen gefunden werden. Auf die Frage Wilhelm Wortmanns, wie sie die Wahl gewinnen wolle, wenn sie in Barsinghausen noch relativ unbekannt sei, antwortete Quest: „Ich will als Person überzeugen und werde viele persönliche Gespräche führen.“ Außerdem gelte es, vor Ort das ehrenamtliche Engagement der Bürger, wie beispielsweise im Kulturbereich, zu fördern, denn das Ehrenamt sei eine wichtige Stütze. Bei baulichen Planprojekten habe die Verwaltung die Wahrheit nicht gepachtet, wichtige Änderungen der Pläne sollten künftig früher kommuniziert werden. Darüber hinaus will Quest den Bürgern beim Thema regenerative Energien eine umfassende Beratung seitens der Stadt anbieten. Für die Außenwirkung Barsinghausens sollte eine bessere Bewerbung stattfinden, man müsse die Schönheiten der Stadt, die bestehenden Angebote sowie den Deister mehr herauskehren. Unterstützung für die Kandidatur Quests gab es auch von der Vorsitzenden vom Regionsverband der Grünen. Vassiliki Chryssikopoulou. Nadin Quest bringe Herz und die nötige Entschlossenheit für das Bürgermeisteramt mit.
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