Natur- und Umweltschutz: NABU Barsinghausen bleibt auch im Lockdown aktiv

BARSINGHAUSEN (red).

Die Vorsitzende vom NABU Barsinghausen, Elke Steinhoff, informiert: „Noch immer schränkt uns die Covid-19-Pandemie stark ein, Vorträge und Führungen können wir nur kurzfristig anbieten, wenn es die Coronaregeln zulassen. Auch die Jahreshauptversammlung 2020/2021 kann voraussichtlich frühestens im Sommer stattfinden oder muss per Videokonferenz erfolgen. Dennoch ist die Barsinghäuser NABU-Kerngruppe mit einigen Helfer*innen  weiterhin in Sachen Natur- und Umweltschutz mit praktischen Arbeiten sehr aktiv und engagiert, um dem fortlaufenden Artensterben und dem Klimawandel vor unserer Haustür mit geeigneten Aktionen entgegenzuwirken.

Bäume: Dank der 2.500 Euro der Stadtsparkasse und zusätzlich mit eigenen Mittel wurden in diesem Jahr insgesamt 167 Bäume gepflanzt: 95 Eichen, 64 Obstbäume, 5 Ulmen und 3 Linden. Da der NABU nicht über genug eigene Flächen verfügt, stellte uns die Stadt inner- und außerstädtische Flächen zur Verfügung, dort, wo unsere Gehölze dauerhaft Bestand haben. Zusätzliche wertvolle Unterstützung verdanken wir der Beschäftigungsinitiative Barsinghausen BBI, deren Mitarbeiter die anstrengenden Pflanzarbeiten ausführten.

Blühflächen: 2,5 kg wertvolle Wildblumensamen aus gebietsheimischer Herkunft warten noch auf die Einsaat ab April. Zunehmend gibt es Anfragen von Privatleuten, Vereinen oder Bürgerinitiativen, die statt monotoner Rasen Blühflächen wünschen. Gerne unterstützen wir diese Pläne mit Rat und Tat.

Mehr Kooperationen mit der Landwirtschaft: Die Landwirte sind ebenfalls aktiv in Sachen Blühstreifenanlage, wofür sie Fördergelder erhalten. Die zusätzliche Eigenwerbung von Spenden sehen wir kritisch, wenn keine Regiosaat verwendet wird. Gesetzliche Vorgaben schreiben seit 2021 zum Ausbringen in der freien Landschaft die Verwendung von regionalem Blühsaatgut vor. Bisher wird aber fast immer ungeeignete, einjährige Blumensaat verwendet, die überwiegend aus nicht gebietsheimischen Kulturpflanzen wie Phazelia und Cosmea besteht, was auf Ackerflächen zwar noch per Ausnahme erlaubt ist, nicht aber auf Wegrainen und anderen ungenutzten Flächen. Wichtig wären vor allem mehrjährige Blühflächen aus heimischen Pflanzenarten, auf denen auch spezialisierte Insektenarten Nahrung finden und sich fortpflanzen können. Nur so ist dem Artensterben wirklich effektiv etwas entgegen zu setzen. Im Sommer planen wir Führungen zu unseren erfolgreichen NABU-Blühflächen. Wichtig wäre es auch, wenn uns mehr Randstreifen an Feldwegen zur Bepflanzung von Gehölzen angeboten würden, denn in der Calenberger Landschaft fehlt es besonders an blühenden Hecken und Baumsäumen.

Blütenparadiese statt Schotterwüsten: Unsere Vorgartenbroschüre wurde bisher ca. 50 Mal von NABU-Gruppen oder Kommunen mit kleinen Änderungen übernommen, die Fotoausstellung dazu wandert gerade im Weserbergland durch die Kommunen. Die beliebten Vorträge zu dem Thema können derzeit leider nur online stattfinden (vor kurzem für Bad Münder, demnächst für Laatzen).

Angebote für Kinder: 2021 beteiligt sich der NABU an einem Kinderkunstprojekt „KunstMachtUmwelt“ von Noa Noa und wir hoffen, dass unsere NABU-Kindergruppe bald (nach Corona!) wieder aktiv werden kann.

Müll: Das Müllaufkommen in den Ortschaften und der freien Landschaft nimmt besorgniserregend zu. Besonders schlimm war es kürzlich im neuen Gewerbegebiet am Calenberger Kreisel. Auf meine Ansprache hin sagten mir einige Gewerbetreibende aber zu, künftig Bau- und Verpackungsmüll frühzeitiger einzusammeln. Wir wünschen uns bei der Genehmigung von Bauvorhaben im Wohnungs- und Gewerbebau künftig die Verpflichtung der verantwortlichen Bauherren zur Müllvermeidung und frühzeitigen Mülltrennung während der Bauphase. Das Herumfliegen von Plastikmüll in angrenzende Flächen oder das Liegenlassen von Paletten, Schüttgut oder Baustoffresten ist so nicht weiter hinnehmbar.

Wildbienenhotel und Nistkastenbau: Unsere NABU-Kerntruppe ist weiterhin sehr aktiv mit dem Bau, der Installation und Betreuung von Nistkästen und Wildbienenhotels beschäftigt, Bilanz: 15 Wildbienen-Grand-Hotels, 35 kleinere Wildbienen-Hotels, 50 Vogelkästen, 23 Höhlen für Schleiereulen und Turmfalken. Im Sommer ist ein Workshop zum Thema Insektenhotel geplant.

NABU-Biotope: Im NABU-Wald mussten wir aus Sicherheitsgründen einige dicke Hasennussäste am Nachbarzaun absägen.

NABU – Vergabeaktion: Kürzlich verschenkten wir Obstbäume, Nistkästen und Insektenhotels, die Nachfrage (ca. 250 Anfragen) übertraf alle unsere Erwartungen, nach kurzer Zeit waren alles vergriffen, 440 € Spendengelder konnten wir einnehmen. Ggf. wiederholen wir diese erfolgreiche Aktion im nächsten Herbst oder Frühjahr.

Wir vom NABU bedanken uns bei allen Bürgern*innen, die uns aktiv bei der Arbeit oder mit Ihrer Mitgliedschaft und Spenden unterstützt haben.“

Foto: fk