Naturfreunde sind auf großer Trekking-Tour

BARSINGHAUSEN (red).

Zur traditionellen Ostertour der Naturfreunde Hannover trafen sich am Karfreitag auf dem Hauptbahnhof in Hannover 16 Naturfreunde. Mit dabei  waren auch Wanderer von den Naturfreunden aus Barsinghausen. Gerd Dühr übergab zur 12. österlichen Trekking-Tour, die Aufgaben an ein neues Team von Naturfreunde Damen, die mit vergleichbarer planerischer Sicherheit eine vortreffliche Tour über die Ostertage mit zwei Übernachtungen ausgearbeitet hatten. Eine Zugfahrt nach Alfeld war der umweltfreundliche Auftakt um die Attraktionen im östlichen Weserbergland zu Fuß kennen zu lernen. Gleich in Alfeld wurden die Wanderfreunde über das Fagus-Werk ein UNESCO Weltkulturerbe, welches einzigartig weltweit noch in vollem Betrieb ist, informiert. Hier entwarf 1911 ein damals noch unbekannter Architekt Namens Walter Gropius eine Schuhleistenfabrik. Mit dem Bauherr und Firmengründer Carl Benscheidt verwirklichten beide ihre  Vorstellungen einer modernen Fabrik, der Wegweiser der neuen Bauhaus-Architektur. Über den Rettberg verließen die Naturfreunde Alfeld in Richtung Reuberg zur Lippoldshöhle, die vor vielen, vielen Jahren von dem Räuber Lippold bewohnt war, und von wo aus er seine schrecklichen Taten im Umland vollbrachte. Nach den „Räubergeschichten“ verschlug es nur wenige der Naturfreunde  in die dunkle Höhle. Doch die bizarren Felsformationen außerhalb der Höhle luden zu einer ausgiebigen Wanderpause ein. Weiter ging es über den Duinger Berg nach Duingen zur ersten Übernachtung. Die Gruppe verbrachte den Abend gemeinsam zu einem fantastischen Abendessen und guten Gesprächen, auch über die heutige 18 km lange Tour, um sich anschließend zur Übernachtung auf zwei Gasthäuser zu verteilen. Tag 2 begrüßte die Naturfreunde wieder mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen zum Wandern. Die heutige Etappe von Duingen nach Lauenstein umfasste ca. 23 km und geht nach Marienhagen über den Thüster Berg mit beeindruckendem Steinbruch und seinen Steinformationen. Für die Zwischenmahlzeiten wurde auf den reichlich vorhandenen Bärlauch zugegriffen. Auf dem höchsten Punkt des Kanstein auf 441m ü.N.N., steht der Lönsturm (siehe Foto), 1928 erbaut und dem Heidedichter Hermann Löns gewidmet. Von 10m im Erstellungsjahr „wuchs“ der Turm, nach Finanzierungsmangel in mehreren Stufen auf jetzt 26m Höhe und ermöglicht daher bei guter Sicht, Blicke bis zum Brocken im Harz oder zum Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald. Auch hier laden entsprechende Felsformationen zum Freiklettern ein. Den Naturfreunden aber lag mehr an einer Erfrischung in Form von Eis, Kaffee und Kuchen. So wurde in Salzhemmendorf in einer italienischen Pizzeria und Eisdiele die Gelegenheit zur Einkehr genutzt. Erfrischt ging es weiter die letzten 4 km zum Etappenziel dem Naturfreundehaus in Lauenstein. Der Abend fand wie gewohnt fröhlichen Ausklang, mit erheiternden Gesprächen und Erholung für die beanspruchte Wadenmuskulatur. Ostersonntag nach dem Frühstück Aufbruch in den Iht. Dieser Abschluss war kürzer aber mit einigen Höhenmetern versehen. Belohnt wurden die Wanderer mit spektakulären Klippen und weiten Ausblicken ins Weserbergland, nicht nur vom über 400m hohen Iht Turm. Besonders ins Auge fiel die Felsformation von Adam und Eva, die nordischen Mythen entsprach. Die Temperaturen näherten sich im Laufe des Tages der 25 Grad Marke und die Gedanken bewegten sich in Richtung Eisdiele, die dann auch in Coppenbrügge zum Ende des Ostertrekking die Naturfreunde empfing. Anschließend hieß es Abschied nehmen und die Heimfahrt per Bahn anzutreten.

Foto: privat