BARSINGHAUSEN (red).

„Durch einen tragischen Unfall am Egestorfer Kirchweg kann gerade jetzt, zum Zeitpunkt der Erdkrötenwanderung, die Strecke, an der jährlich eine sehr hohe Anzahl von Lurchen -überwiegend Erdkröten- die Straße überquert, um zum Laichgewässer zu gelangen, nicht mehr gesperrt werden. Zwei temporär aufgestellte Verkehrsschilder verbieten das Durchfahren der Strecke zwischen 18.00 und 09.00 Uhr, denn die Kröten wandern überwiegend nach einbrechender Dunkelheit. Das hindert zahlreiche Autofahrer am Befahren der Strecke jedoch nicht. Bis zu 30 Pkws wurden kürzlich innerhalb einer halben Stunde nach 19.00 Uhr gezählt, deren Fahrer unbekümmert, manche sogar lachend an den Naturschützern, die auf das Verbotsschild aufmerksam machten, vorbeifuhren. Es kann aber auch sein, dass Einige das Schild nicht beachten, weil sie bei geöffneten Schranken aus Gewohnheit die Strecke befahren durften. Die bereits zahlreich hinterlassenen Flecke der totgefahrenen und von der Straße geräumten Tiere zeugen von der Gleichgültigkeit einiger Verkehrsteilnehmer. Wir Naturschützer möchten auf diese missliche Situation aufmerksam machen und bitten um mehr Rücksichtnahme – wenigstens für ein paar Tage im Jahr. Desgleichen bitten wir die örtlichen Umwelt- und Naturschutzverbände, wie NABU und BUND, im Amphibienschutz aktiv zu werden. Mit dem Aufstellen von Schildern allein ist es nicht getan. Und mit Vorträgen und Wanderungen kann man Menschen für die Natur zwar begeistern, um sie aber zu schützen, muss man schon aktiv werden. Ich selbst habe mich seit knapp einem Vierteljahrhundert am Egestorfer Kirchweg jedes Jahr während der Krötenwanderung aktiv bei Wind und Wetter eingesetzt. Der Amphibienschutz, d.h. Aufstellen des Zaunes, Fangeimer einbringen und Einsammeln der Tiere, wird in unseren benachbarten Gemeinden, wie Wennigsen und Rodenberg, übrigens nicht durch die Stadtverwaltung sondern durch den NABU betrieben.“

Hannelore O. Owens (ehemalige Vorsitzende des NABU Barsinghausen)