Naturschützerin Hannelore Owens beklagt „Kahlschlag“ beim August-Wenzel-Stadion

BARSINGHAUSEN (red).

‚Zu dieser Jahreszeit werden viele Bäume gefällt. Wenn das der Verkehrssicherheit dient, ist das nachvollziehbar,‘ meint die Barsinghäuser Naturschützerin Owens, aber so rigoros, wie sie es jetzt am Wenzelstadion erlebt habe, sei das aus ihrer Sicht ein rücksichtsloses Vorgehen gegen die heimischen Brutvögel.  Der an den Maschendrahtzaun angrenzende ca. 4 Meter breite Saumstreifen, der das Grundstück umgibt, werde quasi dem Erdboden gleich gemacht. Nur vereinzelnd ließe man Bäume stehen, berichtet sie. Sie habe soeben in ihrer Nachbarschaft einen Spaziergang machen wollen und sei auf die massive Abholzung gestoßen.

‚Ich wohne in der Nähe und gehe hier ganz oft spazieren. Viele Brutvögel haben in den Bäumen und Sträuchern ihr Brutquartier. Zaunkönig, Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Dorngrasmücke und Feldsperling brüten dort,‘ berichtet Owens. Auch Wacholderdrosseln habe sie dort oft angetroffen. Der Randstreifen mit seinem schönen Baumbestand, Hecken und dichtem Unterholz biete den Vögeln ein geradezu ideales Brutrevier. Hinzu käme noch die unmittelbare Nachbarschaft von Gärten und Äckern des Wenzelstadions. ‚Bevor man mit einer solch drastischen Abholzung beginnt, sollte eine Bestandsaufnahme durchgeführt und auf die dort brütenden Arten unbedingt Rücksicht genommen werden!‘ mahnt Owens. Sie könne sich nicht vorstellen, dass diese durchgeführt wurde. Dass ein Bürger darüber nicht informiert ist, könne sie sich vorstellen, von einer Institution wie dem NFV habe sie allerdings mehr Rücksichtnahme erwartet. Die Naturschützerin ist sehr aufgebracht. Dieser Kahlschlag trifft bei ihr auf Unverständnis. Sie habe versucht, mit den Zuständigen beim NFV Kontakt aufzunehmen, sei aber bislang erfolglos gewesen.

Fotos: Hannelore Owens