Naturschützerin Hannelore Owens hat einen Leserbrief zum Thema Krähenjagd geschrieben

BARSINGHAUSEN (red). 

„Der Zeitungsartikel „Hegering Barsinghausen geht gemeinschaftlich auf Krähenjagd“ hat die Barsinghäuser Naturschützerin Hannelore Owens veranlasst, einen Leserbrief zu schreiben. Sie sei über 30 Jahre aktives Mitglied des NABU und habe sich in dieser Zeit intensiv mit Natur- und Artenschutz beschäftigt und hege überhaupt kein Verständnis für Jäger, die, wie im Artikel beschrieben, aus angeblich notwendiger Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts und um eine Dezimierung des heimischen Vogelbestands abzuwehren, Rabenvögel – in diesem Fall Rabenkrähen – töteten, schreibt Owens. „Dazu möchte ich gern zitieren, was auf der Webseite des NABU zu lesen ist.“ schreibt sie. „Im NABU Positionspapier  ‚Kernforderungen des NABU zur Jagd‘ heißt es: „Der NABU fordert eine ökologische Ausrichtung der Jagd. Bei den notwendigen Novellierungen der Jagdgesetze der Länder und des Bundes müssen Anforderungen des Natur-, Arten- und Tierschutzes sowie gesellschaftliche und ethische Anliegen im Mittelpunkt stehen.“ Zum Thema Bejagung von Rabenvögeln, fährt Owens fort, ist in einer NABU-Stellungnahme unter anderem zu lesen: „Auch wenn die Notwendigkeit jagdlicher Eingriffe zwischen Tier- und Naturschutzorganisationen teilweise unterschiedlich bewertet wird, besteht eindeutiger Konsens darin, dass die Bejagung von Rabenvögeln aus ökologischen und ethischen Gründen abzulehnen ist.“ Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Die Art und Weise, wie die Jagd derzeit von vielen Jägern in unserem Land ausgeübt wird, wird in der öffentlichen Meinung zunehmend kritisiert. Jäger suchen daher Verbündete, besonders bei den Artenschützern, mit den Argumenten, die Bejagung bestimmter Arten diene hauptsächlich der Aufrechterhaltung des biologischen Gleichgewichtes bzw. hebe die Chancenungleichheit unter „Gewinnern und Verlierern“ der anthropogenen Umgestaltung unserer Kulturlandschaft auf. Dieser wissenschaftlich (längst) enttarnte Irrglaube findet sich in nahezu allen Aussagen der Jägerschaft als Begründung für ihr Jagdrecht, ja sogar für eine Notwendigkeit zur Bejagung von Beutegreifern und auch Rabenvögeln.“ Owens könne sich mit der NABU-Stellungnahme identifizieren, schreibt sie. Sie gehe ferner davon aus, dass sie nicht die Einzige sei, die beim Lesen des besagten Artikels des Hegerings mit großem Unverständnis auf diese Art der Jagd reagiert habe. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn auch die Jäger eine solche Bejagung noch einmal überdenken würden.“ so die langjährige Naturschützerin.“

Hannelore Owens, Barsinghausen

Foto: Kathy Büscher, NABU Rinteln

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