Naturschützerin Hannelore Owens sieht Laichgewässer in Gefahr und fordert rasche Hilfe für Lurche

Am Egestorfer Kirchweg drohe die Verlandung des so wichtigen Laichgewässers

BARSINGHAUSEN (red). „Unsere Lurche benötigen dringend Hilfe. SOFORT“, meldet sich die Naturschützerin Hannelore Owens zu Wort. „Seit etlichen Jahren wandern Lurche (überwiegend Kröten und Molche, aber auch Salamander) in Barsinghausen am Egestorfer Kirchweg aus ihren Winterquartieren im Wald zu ihrem Laichgewässer. Ihre Wanderung wird jedoch durch die Straße geschnitten. Um den Amphibien das Erreichen ihres Laichgewässers zu ermöglichen, lässt die Stadt Barsinghausen schon seit sehr langer Zeit den durch Lurche stark frequentierten Abschnitt dieser Straße durch Schranken sperren und lässt außerdem jedes Jahr einen kilometerlangen Krötenzaun errichten. Hinter diesem werden Eimer in die Erde versenkt, welche die Lurche bei ihrer Wanderung auffangen sollen. Die Lurche werden dann jeden Tag in der Früh eingesammelt (u.a. auch von Ehrenamtlichen), um im Laichgewässer ausgesetzt zu werden.“ berichtet Owens.

Sie selbst habe an die 20 Jahre lang ehrenamtlich, als Privatperson, für die Stadt Barsinghausen turnusgemäß die Schranke bedient und Lurche eingesammelt, sie gezählt und im Laichgewässer ausgesetzt. Die Anzahl der Lurche habe sie dem Zuständigen für Naturschutz bei der Stadt gemeldet. „An regnerischen, warmen Tagen waren die Eimer voll von Lurchen – überwiegend Kröten – aber ab und an habe ich auf dem Straßenabschnitt zwischen den Schranken auch wunderschöne Exemplare von Salamandern gefunden. Auf einem hatte sich einmal ein Krötenmännchen kurz vorm Bordstein bequem gemacht; was den Salamander erstarren ließ. Anscheinend konnte das Krötenmännchen den Bordstein nicht erklimmen oder aber es lag eine Verwechslung vor.“ schmunzelt Owens.

So sah das Laichgewässer am Egestorfer Kirchweg noch 2015 aus.

„In Kürze werden wieder Krötenzäune aufgestellt werden, um die Lurche beim Überqueren der Straße vom Wald zu ihrem Laichgewässer vorm Überfahren zu bewahren.“ fährt Owens fort. Doch ihr Laichgewässer drohe jetzt wieder zu verlanden, wie vor ca. 10 Jahren, berichtet sie. Damals sei es auf ihre Anregung hin in Zusammenarbeit mit der UNB ausgekoffert worden. „In dem jetzigen Zustand ist das aus meiner Sicht als Laichgewässer für die Amphibien kaum noch geeignet. Das hiesige Aufkommen der Lurche zählt zu einem der größten der Region Hannover,“ sagt Owens. Sie habe sich das Gelände kürzlich angeschaut und Aufnahmen gemacht. Sie habe jetzt auch die Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover auf den Zustand des zugewachsenen Gewässers hingewiesen und diese gebeten, sich der Sache anzunehmen, um dem Artenschutz gerecht zu werden. „Insbesondere vor dem Hintergrund der Trockenheit in den vergangenen Jahren ist hier dringend Eile geboten!“ so Owens. Sie hätte sich gewünscht, der für den Naturschutz und für das Errichten des Krötenzauns Zuständige bei der Stadt Barsinghausen hätte sich um den Erhalt/Pflege des Laichgewässers bemüht. „Ein Laichgewässer zu erhalten, das ist doch essentiell“, sagt die Naturschützerin abschließend und hofft auf umgehende Unterstützung beim Artenschutz der Lurche am Egestorfer Kirchweg.

Fotos: Hannelore Owens