Neu: Webinare gegen Rechtsextremismus, Diskriminierung und Antisemitismus

Digitale Formate in der Präventionsarbeit

Justizministerin Barbara Havliza

NIEDERSACHSEN/REGION (red). Ungewöhnliche Zeiten erfordern neue Ideen, auch in der Extremismusprävention: Im Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte wird seit Mai erstmals eine kostenlose Webinar-Reihe angeboten. Diese umfasst aktuelle Themen der Prävention wie Rechtsextremismus, Diskriminierung, Antisemitismus sowie Jugendarbeit zu Hass im Netz. Die Webinare sind erforderlich, weil zahlreiche Symposien, Tagungen und Dienstreisen in den vergangenen Wochen abgesagt wurden und soziale und pädagogische Arbeit noch nicht uneingeschränkt möglich ist. Justizministerin Barbara Havliza: „Gerade in der Krise müssen wir die Grundwerte unserer Demokratie besonders schützen. Die furchtbaren Anschläge von Halle und Hanau sind nicht vergessen, die Arbeit im landesweiten Netzwerk für Demokratie und Prävention darf nicht zum Stillstand kommen. Gefährliche Verschwörungstheorien, platte Vorurteile und extremistisches Denken haben in den sozialen Medien in den vergangenen Wochen regen Zulauf erhalten. Vor allem junge Menschen verbringen derzeit noch mehr Zeit im Internet und sind für extremistische Propaganda besonders gut zu erreichen.“ Die Webinare sind für je 25 Teilnehmende ausgelegt und richten sich an Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen, zum Beispiel aus der kommunalen Jugend- und Sozialarbeit, der politischen Bildung und der Extremismusprävention. Das Angebot wird sehr gut angenommen, vor allem im Bereich Antisemitismus. Alle bestehenden Termine sind bereits ausgebucht, im Justizministerium werden Wartelisten geführt. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Webinare nicht nur in der Pandemie-Zeit zum Einsatz kommen werden. Künftig sollen digitale Konferenzen im Landesprogramm sowohl für Fortbildungen als auch für die Arbeit von Fachgruppen genutzt werden. Gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen erleichtern Webinare und Videokonferenzen die fachliche Arbeit; zeit- und kostenintensive Reisen können auf das Wesentliche reduziert werden und die Teilnehmenden können von der Ems bis in den Harz, von Osnabrück bis Lüneburg ihr Wissen und ihre Kontakte erweitern, praktische Erfahrungen austauschen und gemeinsam Demokratieprojekte entwickeln.

Foto: Nds. Justizministerium