Neue Entwicklungstreppe: Trainerausbildung wird ab 2023 geändert

NIEDERSACHSEN/DEUTSCHLAND (red).

Das DFBPräsidium hat in seiner jüngsten Sitzung umfangreiche Änderungen in der Ausbildung von Trainer*innen und Vereinsmanager*innen im Amateurfußball verabschiedet. Nachdem bereits die Ausbildungsstufen auf DFBEbene mit der B+, A, A+ und Pro Lizenz umfassend inhaltlich weiterentwickelt wurden, konnte jetzt mit der Umsetzung des zweiten Schritts die Reform hin zu einer neuen Entwicklungstreppe und einem einheitlichen Bildungsverständnis in der Qualifizierungsarbeit des DFB abgeschlossen werden. Auf Landesverbandsebene treten die Änderungen am 1. Januar 2023 in Kraft, sie umfassen das Kindertrainer*inZertifikat, den JUNIORCOACH, den BasisCoach sowie die C und BLizenz.

Neu: Leichter Einstieg in die Lizenzausbildung – Lizenzvorstufen bieten verschiedene Optionen, um in die Trainer*innenAusbildung einzusteigen. Dazu gehört u.a. das Kindertrainer*innenZertifikat, das Trainer*innen einen niedrigschwelligen Einstieg in den Kinderfußball ermöglicht. Es kann in 20 Lerneinheiten erworben werden. Auch die Ausbildung zum BasisCoach kann als erster Schritt ins Trainer*innenwesen absolviert werden, sie ist neu und ersetzt die zum Teamleiter. Dabei wurde der Aufwand für die Teilnehmenden von 70 auf 40 Lerneinheiten reduziert. Wer direkt ins Lizenzsystem einsteigen möchte, ist gemäß UEFAKonvention zunächst verpflichtet, die CLizenz zu erwerben. Klar ist: Ob auf Kreisebene oder in der Bundesliga, ob für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene es gibt für jede*n Trainer*in die passende Lizenz. 

Mehr Praxis weniger Präsens – Die Ausbildungen im NFV sind inhaltlich umfassend überarbeitet und neu ausgerichtet worden. Dabei wird der Grundsatz der kompetenzorientierten Lehre verfolgt: Alle Ausbildungen orientieren sich an den Anforderungen aus dem sportlichen Alltag der Teilnehmenden. Umgesetzt werden sie in einem BlendedLearningFormat, das heißt in einem Wechsel von Online, Präsenz und Anwendungsphasen. Anders formuliert: Das erworbene Wissen wird in den Präsenzphasen vertieft und erprobt, anschließend in Anwendungsphasen im Heimatverein umgesetzt und auf Basis eines regelmäßigen Austauschs mit den Ausbilder*innen reflektiert. Deren Feedbackgespräche über die Arbeit im Klub ersetzen die bisherigen Prüfungen. Die Zeiten von Noten und langen TheorieAbenden sind vorbei. Die Neuerungen stellen die Entwicklung der Trainer*innen in ihrem Vereinsumfeld in den Mittelpunkt.

Daniel Niedzkowski, Sportlicher Leiter der DFB-Trainer*innen-Ausbildung, sagt: „In Zusammenarbeit mit allen Landesverbänden konnten verbindliche Qualitätsstandards für die Aus- und Weiterbildung entwickelt werden. Sie bilden einen Meilenstein auf dem Weg zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität in der Trainer*innen-Entwicklung. Insgesamt ist unser Angebot individueller, einfacher und moderner geworden und folgt im Kern nunmehr einem inhaltlichen und methodisch-didaktischen roten Faden, der sich durch sämtliche Ausbildungsstufen auf Ebene der Landesverbände und des DFB zieht.”
Dieter Neubauer, Vorsitzender des NFV-Ausschusses für Qualifizierung, sagt: „Ich begrüße den DFB-Präsidiumsbeschluss zur neuen Ausbildungsordnung, die unsere C- und B-Lizenz Lehrgänge ab 2023 in Inhalt und Format deutlich verändern wird. Durch die Ausbildung im Blended-Learning Format werden wir die Trainer*innen und Trainer mehr in den Mittelpunkt stellen und damit die Entwicklung der im Trainingsalltag notwendigen Kompetenzen fördern.

NFV-Direktor Jan Baßler sagt: „Mit Beschluss der neuen DFB-Ausbildungsordnung werden die Änderungen der Trainer*innen-Ausbildung weiter vorangetrieben. Im Mittelpunkt stehen zukünftig die Alltagskompetenzen unserer Trainerinnen und Trainer im Amateurbereich. Durch die zukünftigen Lehrgänge im Blended-Learning Format besteht nun die Möglichkeit, die Entwicklung der Teilnehmenden im Heimatverein individuell zu begleiten. Darüber hinaus ermöglicht es eine flexiblere Zeiteinteilung sowie eine Reduzierung der Pflichtpräsenz zugunsten der Anwendung im Heimatverein.“