Neue Infotafel beim „Koloss von Ostermunzel“: Riesiger Gneis stammt ursprünglich aus Skandinavien

Zusammen mit Bürgermeister Henning Schünhof haben der Dorfgemeinschaftsverein und die Region Hannover heute die Tafel eingeweiht / Das Naturdenkmal hat sich zum beliebten Ausflugsziel gemausert

OSTERMUNZEL (ta). Es war eine kleine, aber tonnenschwere Sensation, als im Jahr 2014 der Landwirt, Hans-Heinrich Voges, auf seinem Acker einen riesigen Findling im Lössboden ausmachte. Schnell wurde auch das Amt für Natur- und Denkmalpflege der Region involviert. Bei den folgenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass es sich um einen 27,5 Tonnen schweren Gneis handelt, der ursprünglich aus Skandinavien stammt und durch die gewaltige Kraft von Eisgletschern bis ins Deistervorland gewandert war. Das ereignete sich über einen längeren Zeitraum vor über 200.000 Jahren.

Mit reichlich Publikum wurde der Gneis im April 2015 dann geborgen und zu seinem neuen Standort auf den windigen Mühlenberg transportiert. Inzwischen hat der kolossale Stein längst den Status eines Naturdenkmals inne und hat sich obendrein zu einem beliebten Ausflugsziel in der Region Hannover entwickelt. 2016 folgte der von der Region finanzierte Bau einer Schutzhütte durch die Barsinghäuser Beschäftigungsinitiative (BBI) und heute konnte nun auf Anregung des Dorfgemeinschaftsvereins Ostermunzel eine informative Hinweistafel mit vielen Hintergrundinformationen über den Gneis aufgestellt und eingeweiht werden. „Hier legen zahlreiche Ausflügler eine Rast ein, da hat eine solche Tafel einfach Sinn gemacht“, betonte Tim Voges, Vorsitzender des Dorfgemeinschaftsvereins und Sohn von Hans-Heinrich Voges. Für das Aufstellen der Tafel war die Region zuständig, die Pflege der witterungsfesten Tafel und des Platzes übernimmt der Verein. Bürgermeister Henning Schünhof lobte den ehrenamtlichen Einsatz des DGV als identitätsstiftend. Der Bereich beim Gneis mit der Hütte und dem vorbeiführenden Radweg habe sich zu einem richtigen touristischen Kleinod gemausert. Unter dem Suchbegriff „Neue Chancen für die Natur“ finden Interessierte auf der Internetseite der Region Hannover unter hannover.de weitere Auskünfte zu dem Wanderer aus der Eiszeit.

Foto: ta