Ab 1921 erfolgte die Förderung dann aus tiefen Schächten / Historiker Dr. Martin Ludwig sorgt für Aufarbeitung der Fakten / Förderverein finanziert das Dokumentationsprojekt

V.li.: Ehrenbürger Dieter Lohmann, Britta Sander vom Förderverein Besucherbergwerk und Historiker Dr. Martin Ludwig stellen die neue Infotafel vor.
BARSINGHAUSEN (ta). Die Ausstellung in der Waschkaue I des Besucherbergwerks Barsinghausen ist seit heute um eine Attraktion reicher. Am 30. November 1921 fuhr vor 100 Jahren der letzte Kohlewagen aus dem Klosterstollen. Anlässlich dieses historischen Jahrestages haben der Historiker, Dr. Martin Ludwig, die Vorsitzende vom Förderverein Besucherbergwerk, Britta Sander, und der ehemalige Bergmann und Initiator des Umbaus des Klosterstollens in ein Besucherbergwerk, Dieter Lohmann, eine Dokumentationstafel enthüllt, die die interessierten Gäste über den Besuch im Stollen hinaus noch über die verschiedenen Phasen des Kohleabbaus in Barsinghausen informiert. Sander dankte Ludwig für den Arbeitsaufwand und die Aufarbeitung der Fakten. 1869 starteten die ersten Arbeiten aus dem Hauptförderstollen, der Höchstwert bei der zu Tage geförderten Kohle wurde 1890 mit 250.000 Tonnen erzielt. Der Klosterstollen wurde bis auf eine Gesamtlänge von sieben Kilometer tief in den Deister hinein getrieben und reichte einst bis Hohenbostel. Beginnend ab 1921 wurde das „schwarze Gold“ dann ausschließlich über die tiefen Schächte gefördert. Ludwig erinnerte auch daran, dass der Klosterstollen 1858 einst in einem dichten Eichenwald angelegt wurde. Die größte Zahl von Arbeitskräften wurden später in 1924 und in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts mit rund 2400 Bergleuten erreicht und zum 31. Dezember 1956 wurde das Bergwerk dann schließlich stillgelegt. Auch die neue Tafel, auf der die Besucher die Geschichte des Stollens einsehen können, hat historischen Wert. Dabei handele es sich um eine Zeichentafel der früheren Ingenieure, so Ludwig. Das Besucherbergwerk bleibt trotz der Pandemie weiterhin für Interessierte geöffnet, auch Einfahrten in den Stollen sind möglich. Für die Besucher ab 18 Jahren gilt allerdings ab dem morgigen Mittwoch die 2G-plus-Regel. Es wird um vorherige Anmeldungen unter Telefon 05105 – 514187 gebeten.
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