Neues Spielgerät für den Pausenhof: Die Kinder der Wilhelm-Stedler-Schule haben abgestimmt

25.000 Euro stehen für die Etablierung eines Motorik-Parcours zur Verfügung

Die Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Stedler-Schule hatten die Qual der Wahl.

BARSINGHAUSEN (red). Der Schock war groß als „Willi“, das geliebte Spielschiff der Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Stedler-Schule, im Jahr 2018 auf dem Schulhof abgebaut werden musste. Der Zahn der Zeit und die Witterung hatten dem Spielgerät so zugesetzt, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben war. Doch es wird nicht mehr lange kahl auf dem Schulgelände bleiben – ein Motorikparcours kommt als Ersatz. Die Jungen und Mädchen hatten sich im Sommer 2018 bei der Stadt über die Vorgehensweise beschwert und ein neues Spielgerät gefordert. Im Rahmen einer Ausschusssitzung überreichten sie zwei Plakate mit ihren Wünschen: Klettern, Verstecken und Spielen standen da ganz oben auf der Wunschliste. Nadin Quest, Leiterin des Fachdienstes Schule, Sport und Kultur, kümmerte sich gemeinsam mit dem Gärtnermeister der Stadt, Wolfgang Kreipe, um Abhilfe. Der Rat stellte die erforderlichen Mittel in Höhe von 25.000 Euro in den Nachtragshaushalt ein, anschließend wurden im Rathaus zahlreiche Kataloge mit Spielgeräten gewälzt. Heraus kam eine Auswahl von vier Objekten, die nach Einschätzung der Stadt den Wünschen der Kinder entsprach: eine Spielburg, ein Spielschiff, eine Netzpyramide zum Klettern und ein Motorikparcours. Die Stadt hatte versprochen, die Jungen und Mädchen bei der Auswahl eines neuen Gerätes zu beteiligen. „Schließlich sind die Schülerinnen und Schüler als spätere Nutzer die wahren Experten in Sachen Spielgerät“, weiß Bürgermeister Marc Lahmann. Gesagt, getan – in Absprache mit der stellvertretenden Schulleitung der Wilhelm-Stedler-Schule, Katrin Flade, wurde kurzerhand ein Abstimmungstermin organisiert. Auf vier farbigen Plakaten präsentierte die Verwaltung ihre Vorschläge mit Foto und Kurzinformationen. Schulleitung und Verwaltung zogen durch alle Klassen der Schule, berichteten über das Vorhaben, stellten die Geräte vor und beantworteten Fragen. Dann war es soweit: Jedes Kind bekam einen bunten Klebepunkt und stand vor der schwierigen Entscheidung, was denn nun als Ersatz für „Willi“, das alte Spielschiff, kommen sollte. Schon nach dem Besuch weniger Klassen war aber klar, dass es auf jeden Fall kein neues Schiff werden würde. Die Punkte auf dem Plakat mit dem Motorikparcours nahmen immer weiter zu, sodass dieser am Ende klar und deutlich mit 181 Stimmen gewählt wurde. Auf Rang zwei mit 19 Stimmen landete die Spielburg, die Netzpyramide wählten sechs Kinder und nur ein Kind gab seinen Klebepunkt einem neuen Spielschiff. Allerdings“, erklärte Nadin Quest, „kann ich euch nicht versprechen, dass das neue Gerät bis zu den Sommerferien da ist. Wir müssen es erst bestellen und dann abwarten, wie lange es mit der Lieferung dauert.“ Das sorgte vor allem bei den Viertklässlern, die im Sommer die Schule verlassen, zunächst für enttäuschte Minen. „Dann haben wir ja gar nichts mehr davon“, beklagten sie sich. Doch Katrin Flade heiterte die Schülerinnen und Schüler auf: „Wenn ihr in der Stadt unterwegs seid, könnt ihr doch nachmittags immer zum Spielen auf den Schulhof kommen.“

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