Noch-Bürgermeister Marc Lahmann zieht eine positive Bilanz zu seiner Amtszeit

„Wir haben viele Entwicklungen zum Wohle unserer Heimatstadt angestoßen“

BARSINGHAUSEN (red). „Die Arbeit als Stadtoberhaupt hat mir viel Spaß gemacht und ich habe sehr viel Erfüllung darin gefunden. Viele interessante Menschen durfte ich kennenlernen und mit diesen tolle Gespräche führen. Diese Begegnungen, ob bei Veranstaltungen, Jubiläen, Versammlungen, Ortsrundgängen, bei anderen Gelegenheiten oder einfach auf der Straße, haben mich bereichert und mir viel Ansporn und Anregung für meine Arbeit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger gegeben“, blickt Marc Lahmann auf seine bald endende Amtszeit als Bürgermeister zurück. Gleiches gelte für die vielen engagierten Vereine, Organisationen, Bürgerinitiativen und sonstigen Vereinigungen, „die meine Arbeit über diese lange Zeit begleitet haben“. „Dankbar bin ich dafür, dass ich in den zurückliegenden mehr als 13 Jahren, davon acht Jahre als Bürgermeister, so viele engagierte Kolleginnen und Kollegen hatte. Zwei große Krisen mussten während meiner Amtszeit bewältigt werden: Zum einen die derzeitige Corona-Pandemie und zum anderen die Flüchtlingskrise. Beide Krisen haben mir gezeigt, wie wichtig motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind“, so der scheidende Verwaltungschef weiter. Besonders beeindruckt haben ihn der Einsatz, die Kreativität und die Entschlussfreude im Umgang mit diesen „für uns alle neuen Situationen, die uns zum Teil an die Grenzen der Belastbarkeit geführt hat und führt“. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung möchte er sich deshalb für diese Leistungen ausdrücklich bedanken. „In meiner Amtszeit haben wir aber auch jenseits dieser großen Krisen viele Herausforderungen bewältigt und viele Entwicklungen zum Wohle unserer Heimatstadt angestoßen: Gemeinsam mit Rat und Verwaltung haben wir in den zurückliegenden acht Jahren zahlreiche Impulse für die Entwicklung unserer Heimatstadt gesetzt.“ So ist es gelungen, den städtischen Haushalt zu konsolidieren, die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Stadt wiederherzustellen und für Generationengerechtigkeit zu sorgen. Die überaus positive Haushaltsentwicklung unterscheidet uns von zahlreichen anderen Kommunen in Niedersachsen. Zu Beginn seiner Amtszeit wies der städtische Haushalt 14 Mio. € an Fehlbeträgen und ein Kreditvolumen von 42 Mio. € aus, davon allein 12 Mio. € für Liquiditäts- oder Überziehungskredite. „Heute kann ich die Stadt meinem Nachfolger mit einer Überschussrücklage von 40 Mio. € und lediglich 34 Mio. € Krediten übergeben. Trotzdem haben wir während dieser Zeit massive Investitionen in die städtische Infrastruktur vorgenommen, insbesondere in Schulen, Kindertagesstätten, Feuerwehren und die städtischen Straßen. So haben wir das Infrastrukturvermögen der Stadt um 52 Mio. € erhöht, während wir die Kredite um 8 Mio. € verringern konnten.“ Das bedeutet, dass die Investitionen fast vollständig aus eigener Kraft erwirtschaftet worden sein. Seit September 2014 habe er als Bürgermeister der Stadt keine Liquiditätskredite mehr in Anspruch genommen und damit Überziehungszinsen im Millionenbereich eingespart. „Dieser konsequente Konsolidierungskurs und die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit haben viele Projekte und Leistungen erst möglich gemacht, die wir in den vergangenen Jahren umgesetzt haben. Ansonsten wäre auch die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge, auf die ich sehr stolz bin, gar nicht oder nur mit massivsten Steuererhöhungen möglich gewesen.“ Auch die Rettung der in finanzielle Schieflage geratenen Stadtwerke Barsinghausen GmbH wäre ohne diese wirtschaftliche Kraft der Stadt Barsinghausen und die während seiner Amtszeit erfolgte Rekommunalisierung der Strom-und Gasnetze nicht möglich gewesen. Die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit hat es auch ermöglicht, dass wir die Sportförderung auf jetzt 240.000 € verdoppeln konnten. „Die Wirtschaftsförderung in meiner Amtszeit war sehr erfolgreich. Die Ansiedlung der Lyreco-Zentrale, der Honold-Gruppe (Conti-Logistik), des Kosmetikherstellers Lavera aber auch der mittelständischen Firma Bumke verdeutlichen den Stellenwert, den wir als Barsinghausen heute im Wirtschaftsgefüge der Region Hannover einnehmen. Ein besonderer Erfolg zum Ende meiner Amtszeit ist die Ansiedlung von VW. Der Wolfsburger Weltkonzern wird in Groß Munzel Achssysteme für Elektrofahrzeuge produzieren lassen.“ Doch nicht nur die Gewerbeflächen an der Autobahn 2 seien begehrt, auch am Calenberger Kreisel hatte die Stadt unter seiner Ägide Erfolg. Innerhalb kurzer Zeit waren dort alle Flächen verkauft und Barsinghausenkönne sich an dieser Stelle über einen attraktiven und modernen Baumarkt freuen. Diese erfolgreiche Ansiedlungspolitik hat nach Ansicht des Bürgermeisters auch dazu geführt, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Barsinghausen um 1.093 Personen auf 8.267 gestiegen ist. Die Arbeitslosenzahlen sind kontinuierlich von 5,7 Prozent Ende 2012 auf 4,2 Prozent im Dezember 2019 gesunken. Unter städtebaulichen Gesichtspunkten hat sich Barsinghausen in den zurückliegenden acht Jahren stark gewandelt. Seit 2012 sind mehr als 1.450 Bauanträge gestellt und rund 1.400 davon auch positiv beschieden worden. Darunter waren knapp 1.100 Wohneinheiten. „Diese Zahl zeigt nach meiner Auffassung, dass Barsinghausen ein attraktives Wohnumfeld bietet. Die Nähe zum Deister, die gute Anbindung an die Landeshauptstadt über Schiene und Straße, die gute Erreichbarkeit von Flughafen und Autobahn und ein attraktives Freizeitangebot sind sicherlich nur einige Faktoren, die zu dieser Attraktivität beitragen.“ Diese Nachfrage hat auch dazu geführt, dass die Bevölkerungszahlen nicht wie Anfang des Jahrzehnts kontinuierlich gesunken sind, sondern von 33.090 Einwohnerinnen und Einwohner Ende 2012 auf fast 35.000 Barsinghäuserinnen und Barsinghäuser gestiegen sind. Bis 2029 soll dieses Wachstum nach Einschätzung des Teams Statistik der Region Hannover anhalten. Die Expertinnen und Experten rechnen mit einem Anstieg von 3,4 Prozent. Barsinghausen hätte dann am Ende des nächsten Jahrzehnts mehr als 35.500 Einwohnerinnen und Einwohner. „Es ist uns nicht nur gelungen, die prognostizierte Entwicklung des Bevölkerungsschwundes umzukehren, sondern auch gleichzeitig eine gute Altersstruktur unserer Gesellschaft zu schaffen.“ „Und dies ist gelungen, ohne dass große Neubaugebiete auf der grünen Wiese ausgewiesen worden sind. Im Hinblick auf den Umwelt-und Klimaschutz eine ganz wichtige Leistung. Außerdem ist dadurch erreicht worden, dass die Bedarfsdeckung auf vermehrt auf den Immobilienbestand und dessen Sanierung gesteuert worden ist.“ Erfolgreich ist auch der strategische Bodenerwerb gewesen. „Wir haben knapp 45 Hektar Land in den vergangenen acht Jahren erworben, um die von uns geplanten Projekte voranbringen zu können. Dadurch wollten wir nicht nur den Flächenbedarf der Gewerbetreibenden befriedigen, sondern haben auch ein großes Potential für neue Wohngebiete geschaffen.“ Auch die Innenstadt hat nach Aussage Marc Lahmanns an Attraktivität gewonnen. „Noch zum Ende meiner Amtszeit konnte ich die Verhandlungen mit allen Grundstückseigentümern des Parkplatzes am Volkers Hof erfolgreich abschließen, sodass die Ansiedlung eines attraktiven Lebensmittelmarktes und weiteren frequenzbringenden Einzelhändlern in der Kernstadt nunmehr absehbar ist. Davon wird die Fußgängerzone enorm profitieren.“ „Auf den gestiegenen Bedarf an Kita-Plätzen haben wir mit einem enormen Ausbau der Kapazitäten reagiert und die Zahl der Kita-Plätze von 1020 auf 1711 gesteigert und damit fast 700 zusätzliche Plätze für die Kinderbetreuung seit 2013 zur Verfügung gestellt.“ Außerdem haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Aussage des scheidenden Bürgermeisters Barsinghausen im Bereich der Großtagespflegen zu einer Vorzeigekommune entwickelt, die in der Region Hannover und darüber hinaus ihres Gleichen suche. „Wir haben allein in den vergangenen zwölf Monaten sieben dieser Angebote an den Start gebracht. Mit der Vertretungsstation und der neuen Ausleihstation haben wir die Qualität und die Sicherheit in diesem Bereich der Kinderbetreuung noch weiter erhöht.“ Auch beim Thema Dorferneuerung sieht der scheidende Verwaltungschef Barsinghausen gut aufgestellt. In den vergangenen Jahren haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sieben Projekte mit einem Volumen von fast 900.000 Euro Holtensen, Barrigsen und Ostermunzel umsetzen können, wobei das Amt für regionale Landesentwicklung mit rund 460.000 Euro über Zuwendungen bereitstellte. Damit hat die Stadt eine Förderquote von gut 51 Prozent erreicht. Insbesondere in Holtensen und Ostermunzel soll bis Ende 2021 noch einiges getan werden. „Für die kommenden Monate sind vier weitere Maßnahmen zur Entwicklung und Stärkung dieser Ortschaften in Planung. Die Projekte haben ein erwartetes Volumen von fast 1,8 Millionen Euro“, skizziert der Ratshauschef. Ihn freue, dass das Amt für Regionale Landesentwicklung bereits gut 840.000 Euro an finanzieller Unterstützung für diese Maßnahmen zugesagt habe und weitere knapp 400.000 Euro in Aussicht stehen. „Darüber hinaus haben wir Zuwendungen für zwei weitere Projekte in Ostermunzel und Barrigsen beantragt. „Die Arbeiten haben ein geschätztes Volumen von noch einmal 640.000 Euro, wobei eine Förderung von bis zu 90 Prozent möglich ist“, zeigt sich Marc Lahmann zuversichtlich. „Angesichts dessen, dass wir in den vergangenen Jahren immer wieder mit personellen Engpässen zu kämpfen hatten, sind diese Zahlen kaum zu überschätzen. Dank des großen Engagements der Kolleginnen und Kollegen im Tiefbauamt und der Bauverwaltung sind wichtige Impulse für die Entwicklung der Ortschaften gesetzt worden“, zeigt sich der Bürgermeister zufrieden. Wenn alles so laufe wie geplant, seien in den zurückliegenden Jahren mehr als 3,3 Millionen Euro in die Dorferneuerung geflossen, von denen das Amt für Regionale Landesentwicklung fast 2,3 Millionen Euro beigesteuert hätte. „Erfreut bin ich auch darüber, dass es während meiner Zeit als Feuerwehrdezernent und Bürgermeister gelungen ist, für die Feuerwehren viele neue Fahrzeuge anzuschaffen und vor allem den Gebäudebestand umfangreich zu modernisieren. So haben wir während dieser Zeit die Feuerwehrhäuser in Stemmen, Eckerde, Barsinghausen, Göxe und Hohenbostel um-, aus- bzw. neu gebaut.“ Außerdem seien der Neubau für die Feuerwehren Großgoltern und Nordgoltern sowie der Anbau in Holtensen auf einem guten Weg. „Auch für den Neubau der Feuerwehr in Groß Munzel haben wir bereits ein Grundstück erworben.“ Dies alles wäre ohne Eigenleistungen der vielen Ehrenamtlichen aus der Feuerwehr nicht möglich gewesen, so Marc Lahmann weiter. „Dafür spreche ich den engagierten Feuerwehrkameradinnen und -kameraden mein ausdrückliches Lob aus.“ Mit der Errichtung des Freizeittreffs an der KGS, des Stadtteilparks mit Skateranlage und des Stadtteiltreffs in der Goethestraße konnten wichtige soziale Einrichtungen während der Amtszeit geschaffen werden. Auf einem sehr guten Weg sieht Marc Lahmann auch die Ausstattung der Schulen. „Die Beschaffung der ergonomischen Stühle und Tische ist bereits weit fortgeschritten. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Projekt im kommenden Jahr zum Abschluss gebracht werden kann“, blickt er voraus. Ebenso positiv bewertet er die Entwicklung bei der digitalen Ausstattung der Schulen. „Auch in diesen Bereich sind erhebliche Anstrengungen unternommen worden, um eine gute Lernatmosphäre für die Mädchen und Jungen bei uns in Barsinghausen zu schaffen.“ Leider war es aufgrund der personellen Situation in der Gebäudewirtschaft nicht möglich, die Toiletten an allen unseren Schulen zu sanieren. Ich hätte dies gerne umgesetzt und mit hierfür hätte auch zur Verfügung gestanden, der Fachkräftemangel hat dies aber leider verhindert. „Auf einem sehr guten Weg sehe ich die Stadt auch in Sachen energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung. Dort konnte der Strombedarf zwischen 2013 und 2020 um fast 40 Prozent gesenkt werden. Anfangs haben wir circa 1,3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr verbraucht, mittlerweile liegt dieser Wert bei 0,8 Millionen Kilowattstunden.“ Die von der Stadtverwaltung in den vergangenen acht Jahren initiierten und begleiteten Maßnahmen seien wie diese Umrüstungen oftmals im Stillen und ohne großes Echo in der Öffentlichkeit umgesetzt worden. „Umso schöner finde ich es, dass wir in diesem Bereich in dieser Zeit große Fortschritte gemacht haben: Wir haben unter anderem dazu beigetragen, dass der Kohlendioxidausstoß stetig gesenkt werden konnte. Beispielsweise lag der für 2015 von der Regionsverwaltung ermittelte Durchschnittswert in der Region Hannover bei 8,2 Tonnen pro Jahr pro Person. Ursprünglich war vereinbart worden, bis 2020 einen Wert von 8,4 Tonnen zu erreichen. Damit haben wir das selbst gesteckte Ziel fünf Jahre früher erreicht und sogar um 200 Kilogramm pro Jahr und Person unterschritten. Die Ziele, bis 2030 den Wert auf sieben Tonnen zu senken und 2050 die Klimaneutralität erreicht zu haben, ist angesichts dieser Zahlen zwar ambitioniert, ich halte es aber auf jeden Fall für erreichbar, auch wenn noch einige Anstrengungen bis dahin unternommen werden müssen.“ Im Bereich der Infrastruktur hat die Stadt nach Ansicht Marc Lahmanns durch die nahezu flächendeckende Versorgung mit schnellem DSL eine Aufwertung erfahren. Aber dies ist nur der erste Schritt gewesen, jetzt geht es darum, Glasfaser bis in jedes Haus zu realisieren. „Hier haben wir mit dem Kooperationsvertrag mit der Deutsche Glasfaser jetzt auf den Weg gemacht“, so der Verwaltungschef. Auch beim barrierefreien Umbau von Bushaltestellen im Stadtgebiet sei in den vergangenen acht Jahren viel geschehen. Insgesamt 35 Haltepunkte in nahezu allen Ortsteilen seien so gestaltet worden, dass Menschen mit Rollatoren, Kinderwagen und körperlichen Einschränkungen leichter den Öffentlichen Personennahverkehr nutzen können. „Das Investitionsvolumen für diese 35 Bushaltestellen im Stadtgebiet liegt bei rund 922.000 Euro.“ Erfreulich ist nach Aussagen des Bürgermeisters auch, dass es durch die gute Zusammenarbeit und damit eine ideelle und finanzielle Unterstützung der IG Stadtfest geschafft worden ist, dass die vielen Ehrenamtlichen um Klaus Danner das Stadtfest Barsinghausen jedes Jahr der Höhepunkt im städtischen Leben gemacht haben. Wie der Verwaltungschef ausführt, habe die Stadtverwaltung auch die IG Weihnachtsdorf bei ihrer Tätigkeit begleitet und so die Umwandlung des Weihnachtsmarktes in das tolle Weihnachtsdorf und dessen Etablierung in der Bevölkerung möglich gemacht.Um dieses Weihnachtsdorf werde Barsinghausen von viele Städte im Umkreis beneidet. „Ich freue mich, dass durch die Kooperation mit ,Unser Barsinghausen‘ der Fortbestand des Weihnachtsdorfes jetzt gesichert werden konnte. Erfreut zeigt sich der scheidende Bürgermeister auch darüber, dass die Arbeit der Deister-Freilicht-Bühne durch die Übertragung der Halle unter den Eichen während seiner Amtszeit unterstützt werden konnte. „Mir bleibt jetzt nur noch, Danke zu sagen, dass ich Bürgermeister unserer schönen Stadt Barsinghausen sein durfte, und um Verständnis dafür zu bitten, dass ich es nicht jeder Bürgerin und jedem Bürger recht machen konnte. Aber das ist bei 34.2000 Einwohnern mit den unterschiedlichsten Wünschen und Meinungen wahrscheinlich auch gar nicht möglich. Schließen möchte ich mit einem herzlichen Glück Auf.

Bleiben Sie gesund!“

Foto: Stadt