Notfallplan: Bis Ende des Jahres will die Verwaltung 100 zusätzliche Kinderbetreuungsplätze realisieren

Hauptproblem bei den Fehlplanungen sei die nicht einschätzbare demografische Entwicklung gewesen, sagt Stadtrat Thomas Wolf

V.li.: CDU-Fraktionsvorsitzender Gerald Schroth, 1. Stadtrat Thomas Wolf und FDP-Fraktionsvorsitzender Fred Wellhausen

BARSINGHAUSEN (ta). „Wir haben die Öffentlichkeit nicht ausreichend über die Engpässe bei den Kinderbetreuungsplätzen informiert“, erklärte heute der 1. Stadtrat, Thomas Wolf selbstkritisch. Die Verwaltung setze nun auf einen Notfallplan mit einem neuen Konzept in der Großtagespflege und den Kita-Plätzen. Ziel sei es, bis Ende diesen Jahres rund 100 zusätzliche Betreuungsplätze anbieten zu können, erklärte Wolf bei einem Pressetermin mit der CDU/FDP-Gruppe. CDU-Fraktionsvorsitzender Gerald Schroth bedauerte, dass es durch die vielen Emotionen der Eltern und in der Politik zu einer Eskalation in Barsinghausen gekommen sei. Er nahm aber auch die Barsinghäuser Verwaltung ein Stück weit in Schutz. SPD und CDU hätten als Regierungspartner auf Landesebene Gesetze zur beitragsfreien Kita und zu den sogenannten Flexi-Kindern verabschiedet, vor Ort ließen sich Neubauten aber nun einmal nicht so schnell realisieren. Die Schaffung von neuen Betreuungsplätzen in privaten und öffentlichen Gebäuden seien beispielsweise in Groß Munzel, Großgoltern und Barsinghausen in Planung, so Schroth, der die mediale Kritik von SPD und Grünen in Barsinghausen als populistisch einstufte. Wolf informierte, man habe momentan rund 150 Eltern auf der Warteliste. Bisherige Bedarfsplanungen hätten einfach nicht mehr gestimmt, weil die tatsächliche demografische Entwicklung nicht planbar gewesen sei und es mehr Kinder als erwartet gäbe. Die Deckung der bestehenden Bedarfe sei eine große Herausforderung. Der Landespolitik warf Wolf eine fehlende Unterstützung bei der Ausbildung von Erziehern vor, Problem sei zudem eine verschärfte Bauordnung. Bei der geplanten Kita „Gänsefüßchen“ sei man in Verzug, weil schlichtweg der Planer fehle. Nun konzentriere man sich zunächst auf die Schaffung neuer Betreuungsplätze durch die Einrichtung von Großtagespflegen, Spielkreisen und auch Kita-Gruppen an sechs verschiedenen Standorten. Konkrete Vorschläge werde man im nächsten Sozialausschuss vorstellen. Die Probleme seien da und müssten nun gelöst werden, so Gerald Schroth, der auch die Container-Lösung von „Aktiv für Barsinghausen“ als vernünftigen Vorschlag einstufte.

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