„Nur gut, dass wir heute daran erinnert werden, dass Frauen benachteiligt sind“

Zum Thema Weltfrauentag und zur Initiative, diesen zu einem Feiertag zu machen, hat Ulla Völkner einen Leserbrief geschrieben

BARSINGHAUSEN (red). „Ach ja, heute ist ja „Frauentag“! Nur gut, dass wir das ganze Jahr über im Alltagstrott leben und heute mal wieder daran erinnert werden, dass  Frauen benachteiligt sind.  Ich gehöre der „Alice-Schwarzer-Generation“ an und habe den Beginn  „Emanzipation“ erlebt und mitgelebt; wie aufregend war das:  Endlich auch als Frau fußballspielen,  allein!!! in ein Lokal gehen, an der Theke Bier trinken und nicht schief angesehen werden!  Vieles haben wir Frauen in den zurückliegenden Jahren erreicht und konnte auch gesetzlich umgesetzt werden. Es trifft leider ohne Einschränkung zu, dass die Gleichberechtigung von Männern und Frauen noch lange nicht in der Gesellschaft angekommen ist. Dass allerdings die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, Petra Mundt,  meint, der „Weltfrauentag 8. März“ müßte zu  einem Feiertag erklärt werden, dann würde sich das Bewußtsein in der Gesellschaft  um die Gleichstellung von Männern und Frauen ändern, verwundert mich doch sehr:  Nur die Einführung eines gesetzlichen Feiertages „8. März“ wird nichts daran ändern, dass Frauen weiterhin in einzelnen Bereichen  benachteiligt sind, dass Frauen für die gleiche Tätigkeit schlechter bezahlt werden als Männer oder dass sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ändern.  Solange wir Frauen allerdings „Frauenquoten“, „Frauenparkplätze“, „Frauentaxi“ etc. für uns in Anspruch nehmen, sollten wir Frauen auch darüber nachdenken,  ob das „Gleichstellung“ von Männern und Frauen bedeutet?“

Ulla Völkner, Barsinghausen