Orientierungslose „Recken“ enttäuschen gegen Göppingen

Der Traum von Europa droht zu platzen

HANNOVER-BURGDORF (red).9200 restlos enttäuschte hannoversche Fans verließen nach dem Abpfiff fluchtartig die TUI-Arena, während die Gäste von Frisch Auf Göppingen ihren 32:30 (14:16)-Sieg feierten. Den Recken der TSV Hannover Burgdorf droht im Saisonendspurt im Kampf um Europa die Luft auszugehen. Bezeichnend für die enttäuschende Leistung in der zweiten Hälfte war eine Szene Mitte der zweiten Spielhälfte. Göppingen führte 23:21 (44.) als Alfred Jönsson den Pass auf Fabian Böhm spielte, der jedoch nicht zu seinem Gegenspieler, sondern auf die Anzeigetafel schaute, so dass der Ball ins Seitenaus flog. Nicht nur in dieser Szene wirkten die Gastgeber nach dem Wechsel ohne Orientierung. Dabei hatte die Mannschaft von Carlos Ortega die erste Hälfte nach einem 3:0-Blitzstart (3.) kontrolliert und den Drei-Tore-Abstand transportiert. Allein die Führung hätte höher ausfallen müssen. Ein halbes Dutzendmal zwang die Deckung Göppingen ins Zeitspiel, war im entscheidenden Moment aber nicht wach genug, um das Gegentor zu verhindern. Bitter aus Sicht der Gastgeber, dass das Kampfgericht dem vermeintlichen 17:14 von Christian Ugalde die Anerkennung versagte, obwohl der Ball vor der Pausensirene im Netz zappelte.

Es schien, als würde das dem Spiel der Recken den Stecker ziehen, denn nach der Pause dauerte es nur dreieinhalb Minuten bis Göppingen 18:17 führte. Auch die frühe Auszeit Ortegas änderte wenig, denn im Angriff wurden weiter leichtfertig die Bälle verloren. Glück, dass Torhüter Urban Lesjak, der sonst nicht viel zu fassen bekam, in dieser Phase vier Gegenstöße hielt. Energie zogen seine Vorderleute daraus nicht, sondern gerieten 21:24 (45.) in Rückstand. Endlich wachte Hannover auf und glich in seiner stärksten Phase zum 25:25 (50.) aus. Statt das Spiel zu drehen, häuften sich wieder die Fehler und Göppingen setzte sich 28:25 (53.) ab. Das erneute Aufbäumen der Recken kam danach zu spät. So wird es nichts mit Europa. Gut, dass erstmal Länderspielpause ist.

Foto: Uwe Serreck