Ostern in der Klosterkirche: „Du verwandelst meine Trauer in Freude“
BARSINGHAUSEN (red). Für Karsamstag, 19. April, lädt die Mariengemeinde erstmals zu einer Osternacht ein für 23 Uhr. In dem feierlichen Gottesdienst, den Pastorin Uta Junginger mit einem Team gestaltet, wird die Osterkerze in die noch dunkle Klosterkirche getragen, die Entwicklung geht vom Dunkel zum Licht. Motto der Osternachtsfeier ist: „Du verwandelst meine Trauer in Freude“. Die Konfirmandinnen Emely Rogaschewski und Zoey Meier werden in der Osternachtsfeier getauft. Das Osterfest ist der klassische Tag, an dem Christ*innen in der frühen Kirche getauft wurden. In der Osternacht wird das neue mobile Taufbecken, für das viele Spenden gesammelt wurden, eingeweiht. Im Festgottesdienst an Ostersonntag, dem 20. April, um 10 Uhr in der Klosterkirche Barsinghausen predigt Pastor Jürgen Holly. Landesmusikdirektor i.R. Lothar Mohn spielt die Orgel. Die neue Osterkerze wird feierlich hereingetragen und entzündet. Christ*innen feiern die Auferstehung Jesu. In beiden Ostergottesdiensten wird das Holzkreuz mit Osterglocken geschmückt als Symbol dafür, dass an Ostern die Hoffnung wieder blüht.
Den Festgottesdienst an Ostermontag, 21. April, 10 Uhr, gestaltet Pastorin Uta Junginger. Die neue Vikarin Paula Sophie Winkel wird begrüßt und gesegnet. Kantor Ole Magers spielt die Orgel und begleitet Gerald Pursche an der Querflöte. Im Anschluss an den Ostergottesdienst sind alle zum kleinen Empfang im Gemeindehaus eingeladen mit Sekt, Selters, Süßem und Kaffee und können mit der neuen Vikarin und miteinander ins Gespräch kommen. Den Gottesdienst am Sonntag, 27. April, um 10 Uhr gestalten Pastorin Uta Junginger und Vikarin Paula Winkel gemeinsam, die Vikarin wird ihre erste Predigt halten.
Im Gespräch mit … Sabine Sahling (SaS) mit der neuen Vikarin Paula Sophie Winkel.
SaS: Hallo Paula, wie schön, dass du die neue Vikarin der Gesamtkirchengemeinde bist. Wir freuen uns sehr darüber, eine junge Theologin für uns gewonnen zu haben. Bitte stell dich doch unserer Leserschaft ein wenig vor.
Paula: Ich bin 1996 in dem kleinen Ort Petze in der Nähe von Hildesheim aufgewachsen. Ich habe zwei ältere Schwestern und einen jüngeren Stiefbruder. Unser Dorf liegt mir sehr am Herzen, wir haben eine wunderbare Gemeinschaft und es gibt viel Leben in unserem Dorf. Seit der Grundschulzeit bin ich Mitglied in unserem Musikverein und spiele derzeit Waldhorn. Außerdem engagiere ich mich als Schriftführerin im Verein, in dem es ebenfalls eine stabile Gemeinschaft gibt. Unsere Marschkapelle macht zu Weihnachten, zu Fasching oder auch zu Beerdigungen Musik.
SaS: Wann ist dein Entschluss gefallen Pastorin zu werden?
Paula: Diese Entscheidung war nicht gleich nach dem Abitur an der Michelsenschule in Hildesheim da. Weder in der Schule noch zu Hause bin ich intensiv mit Religion und Kirche in Berührung gekommen, so dass ich zunächst Germanistik und Philosophie studieren wollte, um später in einem Verlag zu arbeiten. Während des 1. Semesters an der Universität bin ich mit Theologie in Berührung gekommen, was mich sofort total fasziniert hat, so dass ich mich dann ganz für Theologie entschieden habe und an die Uni in Göttingen wechselte. Ich bin langsam in dieses Studium hineingewachsen und konnte mir bald gar nichts anderes mehr vorstellen.
SaS: Für Gemeinden ist es ja im Moment gar nicht mehr so einfach Nachwuchskräfte zu bekommen. Umso mehr freuen wir uns, dass du dich für Barsinghausen entschieden hast. Wie kam es dazu?
Paula: Wir können für das Vikariat zwei Wünsche äußern. Da mein Verlobter ebenfalls Theologie in Göttingen studiert, habe ich Göttingen und danach Barsinghausen angegeben. Ich habe besondere Bezüge zu Barsinghausen, denn mein Verlobter ist hier aufgewachsen, seine Familie lebt hier und auch meine Mutter ist vor ein paar Jahren hierher gezogen, weil mein Stiefvater und mein jüngerer Stiefbruder in Barsinghausen wohnen. Außerdem kenne ich die Gemeinde schon ein wenig, denn mein Bruder wurde hier konfirmiert und ich habe mein Praktikum im Rahmen des Studiums in Egestorf bei Sebastian Kühl absolviert. Der Kontakt zu mir vertrauten Menschen ist für mich sehr sehr wichtig, ich brauche Gespräche, vielleicht auch einmal einen Ratschlag oder Trost, falls etwas in der Ausbildung nicht so gut klappt.
SaS: Gab es in deinem Studium oder auch in deinem Praktikum besondere Schwerpunkte?
Paula: Ja, ich habe mich sehr gerne mit der Exegese, also der Auslegung von Texten des Alten und Neuen Testaments beschäftigt. Das finde ich spannend und man entdeckt immer wieder neue Aspekte. Im Praktikum in Egestorf habe ich gute Erfahrungen mit der Konfiarbeit gemacht. Das kann ich mir für später richtig gut vorstellen.
SaS: Ich habe dir im Vorfeld unseres Gesprächs einige vielleicht auf den ersten Blick ungewöhnliche Fragen gestellt, um dich als Person unserer Leserschaft näher zu bringen. Du hast davon vier ausgesucht und beantwortet.
Wo fühlst du dich zu Hause?
Für mich ist zu Hause kein physischer Ort, auch wenn mir mein Heimatort Petze sehr wichtig ist. Zu Hause fühle ich mich bei meinem Verlobten.
Welches ist dein Lebensmotto (oder eines deiner liebsten Zitate)?
Es ist auf jeden Fall der Bibelvers, der mein Tauf- und Konfirmationsspruch und auch der Taufspruch meiner Oma ist. 1 Samuel 16,7: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.
Was würdest du deinem jüngeren Ich sagen?
Ich würde sagen: „Sei du selber. Das darfst du. Du musst dich nicht verstecken. Kümmere dich nicht darum, was andere Menschen sagen oder ob sie deine Studienentscheidung verstehen oder auch nicht. Wichtig sind die Menschen, die dich akzeptieren, wie du bist – die zählen.“
Was darf in deinem Kühlschrank nie fehlen?
Milch und Ketchup. Das waren die ersten Lebensmittel, die ich in meinen neuen Kühlschrank gestellt habe. Milch ist wichtig für meinen Kaffee, mit dem ich jeden Tag beginne. Und Ketchup passt eben zu allem.
SaS: Liebe Paula, ganz herzlichen Dank für die Einblicke in dein bisheriges Leben und deine Person. Wir wünschen dir in den nächsten 28 Monaten deines Vikariats alles erdenklich Gute, mögest du immer positiv in die Zukunft schauen und viel Freude an deinem zukünftigen Beruf finden.
Die Gemeinde lädt herzlich ein zum Festgottesdienst für Ostermontag, 21. April, 10 Uhr, in der Klosterkirche mit Pastorin Uta Junginger, in dem Vikarin Paula Sophie Winkel begrüßt und gesegnet wird. Anschließend sind alle willkommen beim kleinen Empfang im Gemeindehaus. Da kann man mit der neuen Vikarin ins Gespräch kommen. Ihre erste Predigt wird Paula Winkel im Gottesdienst am 27. April, 10 Uhr, halten.
Foto: Mariengemeinde