Passivhausgebiet am alten Kirchdorfer Sportplatz ist vom Tisch

SPD, CDU und Grüne haben sich geeinigt / Sozialdemokraten wollen Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule rasch realisieren

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V.li.: Marlene Hunte-Grüne, Dirk Härdrich, Reinhard Dobelmann und Peter Messing

BARSINGHAUSEN (ta). Nach einem Treffen von Fraktionsmitgliedern von SPD, CDU und Bündnisgrünen haben sich die Politiker nun offensichtlich darauf verständigt, den vorgesehenen Passivhausstandard für das Neubaugebiet am alten Kirchdorfer Sportplatz aufzuheben. Stattdessen sollen Bauherren durch Preisnachlässe beim Kauf eines städtischen Grundstücks dazu animiert werden, ihr Heim in Passivhausbauweise zu realisieren. Darüber informierten jetzt SPD-Vorsitzender Reinhard Dobelmann, SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Messing sowie die SPD-Ratsmitglieder, Marlene Hunte-Grüne und Dirk Härdrich. In Kirchdorf soll zudem das Reservieren von Bauflächen auf drei Monate begrenzt werden. So soll verhindert werden, dass die bis dato geltende Reservierungsphase unbegrenzt ausgedehnt werden kann. Ferner haben sich die drei Fraktionen darauf geeinigt, dass die Verwaltung beauftragt werden soll, zusammen mit der Energieagentur der Region Hannover ein adäquates Gebiet für Passivhäuser zu ermitteln.

In Sachen Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule hat sich die SPD eindeutig für eine rasche Realisierung ausgesprochen und widerspricht damit dem Vorschlag der Verwaltung, den Neubau mehrere Jahre zu verschieben. Langfristige Prognosen zur künftigen Auslastung der Schule seien eher problematisch. Die Vorhersage der Entwicklung der Schülerzahlen sei nicht machbar, daher helfe ein Aufschub hier nicht, so Dobelmann. Jetziger Stand sei aber, dass der Schulbetrieb dreizügig geplant worden sei, daran wolle die SPD festhalten. Auch vor dem Hintergrund des niedrigen Zinsniveaus sollte der Neubau jetzt in die Wege geleitet werden, denn so könnten 100.000 Euro gespart werden. Geklärt werden müsse allerdings noch, wo der Unterricht während der Bauphase stattfinden solle und wo künftig die Stadtbibliothek angesiedelt werden könne. Für den Beginn eines zeitnahen Neubaus sprächen aber auch die Sicherheitsmängel im bestehenden Gebäude, argumentiert die SPD. Zur Diskussion um die Zukunft der Albert-Schweitzer-Schule stellt die Fraktion klar: „Wir wollen keine Grundschule schließen, auch in Großgoltern nicht.“

Zum Ausgang der Bürgerbefragung zur Straßenausbaufinanzierung sagt Peter Messing: „Wir als Ratsmitglieder haben einen Fingerzeig bekommen. Ich bin mit dem Ergebnis der Befragung zufrieden.“ Das Beitragsmodell sei die bessere Alternative für Barsinghausen, nun gehe es um die soziale und gerechte Umsetzung durch Politik und Verwaltung. Wichtig für die betroffenen Grundstücksbesitzer sei, dass frühzeitig bekannt gegeben werde, in welchen Straßen als nächstes gebaut werden soll, daher müsse jetzt eine dementsprechende Prioritätenliste erstellt werden. Auch der Umgang mit klammen Hausbesitzern, die Beiträge an die Stadt entrichten müssen, solle laut Dobelmann geregelt werden. Zahlungsnöte sollten vermieden werden. Hierfür habe sich die Stadtsparkasse bereits zur Kreditvergabe an ältere Menschen bekannt. Die SPD hält die Durchführung weiterer Bürgerbefragungen zu anderen kritischen Themen durchaus für denkbar.

Foto: ta