Personalrat der Stadt warnt vor Stillstand der Verwaltung

Vorsitzende Jennifer Preusker: Besetzung der Stelle Erster Stadtrat ist unverzichtbar

BARSINGHAUSEN (ta). In die nicht enden wollende Diskussion um die Besetzung des Postens des 1. Stadtrats/der 1. Stadträtin bezieht nun der Personalrat der Stadt Barsinghausen deutlich Position und warnt gleichzeitig vor einem Stillstand in der Stadtverwaltung. Personalratsvorsitzende Jennifer Preusker sagt, aufgrund der Berichterstattung in der Zeitung und dem Antrag der UWG, auf die Neubesetzung der Stelle im Verwaltungsvorstand zu verzichten, sehe man sich veranlasst, Stellung zu beziehen.

Bereits in 2008 sei über die neue Verwaltungsstruktur nachgedacht worden. Damals hätten zwei Varianten zur Diskussion gestanden. Erstens, die Fachbereichsebene zu erhalten und dafür die Stelle des 1. Stadtrats nicht wieder zu besetzen und zweitens, die Fachbereichsleiterstellen nach Ausscheiden nicht wieder zu besetzen und stattdessen die Stelle des 1. Stadtrats zu besetzen. Damals habe man sich nun einmal für die zweite Variante entschieden. Mit dieser Entscheidung seien seinerzeit gleich drei hochdotierte Stellen von Entscheidungsträgern verloren gegangen, so Preusker weiter. Dadurch seien zwangsläufig bereits Aufgaben nach oben und nach unten verlagert worden. Aus diesem Grund sei es für den Personalrat nicht nachvollziehbar, wie der Eindruck entstehen könne, dass es in der Verwaltung noch freie Kapazitäten gäbe.

Fakt sei jedoch, dass keine Aufgaben mehr verteilt werden könnten. Stattdessen sehe man täglich, dass kaum Zeit bleibe, qualitativ gute Arbeit zu leisten. Preusker erinnert zudem daran, dass die Verwaltungsstruktur derzeit einen Verwaltungsvorstand aus vier Personen vorsehe: dem Bürgermeister, dem 1. Stadtrat, dem Leiter Bau sowie dem Leiter Inneres. Letzterer gehe Anfang des kommenden Jahres in den Ruhestand und laut Haushaltskonsolidierungsbeschluss werde dann auch diese Stelle nicht wieder besetzt.

„Soll dann der Verwaltungsvorstand aus zwei Personen bestehen? Allein aus vertretungsrelevanten Gründen halten wir dieses für nicht zielführend und befürchten den Stillstand der Verwaltung. Unseres Erachtens ist schon die Aufgabenverteilung zwischen Bürgermeister und 1. Stadtrat nicht vertretbar. Die Aufgabenbereiche Ordnung, Soziales, Bürgerdienste, Schule, Sport, Kultur, Jugend, Kinderbetreuungseinrichtungen und Finanzen sind für eine Person viel zu umfangreich.

Wir würden uns einen personenunabhängigen Zuschnitt der Aufgaben wünschen, um dann erneut darüber nachzudenken, welche Qualifikation eine 1. Stadträtin/ein 1. Stadtrat haben sollte. Im Interesse aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Stadtverwaltung, dessen Interessen wir vertreten, halten wir eine Besetzung der Stelle 1. Stadtrat für unverzichtbar“, betont Jennifer Preusker.