BARSINGHAUSEN (red).
Seit Mai ist im Internet der Stadt Barsinghausen eine sog. „Elterninfo“ zum Streik zu lesen. Jennifer Preusker, Personalratsvorsitzende der Stadt, kritisiert diese Form der Information scharf: „Das ist keine Elterninformation, das ist die 1:1 Wiedergabe der Meinung der „Vereinigung Kommunaler Arbeitgeber“! Im dritten Satz heißt es: Aus diesem Grund möchten wir Ihnen hiermit Gelegenheit geben, sich selbst ein Bild über die Forderungen der Gewerkschaften und die Gehälter des öffentlichen Dienstes zu machen. Um Eltern aber vernünftig zu informieren, gehört es sich beide Sichtweisen, die der verdi und die der Arbeitgeberseite, zu veröffentlichen. Die einseitige Information dient lediglich der Stimmungmache gegen das eigene Personal, welches hier sogar als maßlos bezeichnet werde. Immerhin sind ca. 1/3 der Beschäftigten bei der Stadt dem Tarifvertrag „Sozial- und Erziehungsdienst“ angegliedert. Vielen Eltern scheint die Vorgehensweise in Tarifkonflikten gar nicht bewusst zu sein. Wenn Eltern z.B. sagen, „ sie hätten Verständnis für einzelne Streiktage, aber nicht gleich für mehrere Wochen“, dann frage ich mich, wie die Kolleginnen und Kollegen so ihre Forderungen durchsetzen sollten. Der Streik ist nun mal das einzige Mittel um Druck auf den Arbeitgeber auszuüben. Voraussetzung für erfolgreiche Tarifverhandlungen ist ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber, wenn aber nach fünf Verhandlungstagen kein Angebot, sondern lediglich ein paar unverbindliche Vorschläge in Teilbereichen, von der Arbeitgeberseite vorgelegt werden, dann grenzt das an Verweigerungshaltung. Zurzeit wird ja wieder verhandelt, vielleicht ist der Streik ja nächste Woche vorbei. Ich glaube, dass hoffen mittlerweile alle, denn eins weiß ich genau, die vielen Kolleginnen und Kollegen, die sich im Streik befinden, kennen natürlich die Nöte der Eltern. Dennoch muss ein akzeptables Ergebnis erreicht werden.
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