Planungsbüro informiert im Ausschuss über Chancen der energetischen Sanierung im Nordstadt-Quartier

Umsetzung von Schlüsselmaßnahmen empfohlen

BARSINGHAUSEN (ta). In der Nordstadt sind nicht wenige der Siedlungshäuser in die Jahre gekommen, daher haben Politik und Verwaltung schon vor Jahren das grobe Ziel ausgegeben, das Quartier in Kooperation mit den Hauseigentümern energetisch fit für die Zukunft zu machen. Um konkret ein bauliches Konzept und Maßnahmen in die Wege leiten zu können, hatte die Stadt ein Planungsbüro mit einer Analyse beauftragt. Im gestrigen Bauausschuss wurden die Ergebnisse präsentiert. Im Kern geht es um die Sanierung von Wohngebäuden, untersucht wurde aber auch der Verkehr und die Mobilität der 3800 Einwohner im Quartier. In der Nordstadt gibt es 800 Gebäude, davon sind 730 Einfamilienhäuser und 65 Mehrfamilienhäuser.

Auch unter Berücksichtigung des Klimaschutzes wurden mehrere Sanierungsvarianten herausgearbeitet, mit denen die Kohlendioxid-Emissionen in einer Größenordnung von aktuell vier Tonnen pro Jahr abgesenkt werden können. Neben einer Stärkung der erneuerbaren Energien (Photovoltaik) benannten die Planer als Schlüsselmaßnahmen finanzielle Hilfen seitens der Stadt für die Hauseigentümer, die Umnutzung von leer stehenden Gewerbeflächen für den Wohnbau, die dezentrale Wärmeerzeugung mittels Wärmepumpen, eine Erneuerung des vorhandenen Stromnetzes sowie die Finanzierung eines Sanierungsmanagements. Hilfreich wäre auch die Realisierung eines beispielhaften „Leuchtturmprojektes“. Gemeint ist damit der Umbau und die Sanierung eines einzelnen Gebäudes, an dem gezeigt werden soll, welche Chancen eine energetische Sanierung für die Hausbesitzer und Bewohner bietet. Rückblickend lobte SPD-Ratsfrau Marlene Hunte-Grüne die CDU, die im Jahr 2014 die Frage nach einem Quartierskonzept für die Nordstadt auf die Tagesordnung gebracht hatte. Zudem regte Hunte-Grüne an, die Stadtentwicklungsgesellschaft wieder zu beleben, damit man in absehbarer Zeit auch zu Resultaten komme. Während der Sprecher der Grünen, Helmut Freitag, betonte, man müsse finanzielle Anreize für energetische Sanierungen schaffen, fragte CDU-Ratsherr Max Matthiesen in Richtung der Verwaltung, wie es mit dem Thema denn nun weitergehen solle. Baudirektor Alexander Wollny antwortete, die Stadt werde ab 2020 wieder einen Klimaschutzmanager haben, der sich mit den Planungen beschäftigen solle.

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